Kopenhagener Flughafen wegen Bomben-Witz evakuiert – Schweden jagt Terror-Verdächtigen

In Schweden und Dänemark ist man nach den Ereignissen von Paris sehr nervös. Beide Länder riefen gestern die zweithöchste Terror-Warnstufe aus. Am Kopenhagener Flughafen wurde gestern ein Terminal evakuiert – weil zwei Männer über eine fiktive Bombe witzelten. Schweden jagt einen konkreten Verdächtigen.
Titelbild
Spezialkräfte der Polizei unterwegs in Kopenhagen.Foto: JONATHAN NACKSTRAND/AFP/Getty Images
Epoch Times19. November 2015

Zur Anhebung der Warnstufe sagte der Chef des schwedischen Inlandsgeheimdienstes Säpo, Anders Thornberg: „Die Entscheidung beruht auf einer Einschätzung des Nationalen Zentrums zur Bewertung von Terrorgefahren.“ Auch sei sie aufgrund von „konkreten Informationen“ erfolgt. Die Anschlagsserie in Paris habe gezeigt, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) „eine erhöhte Fähigkeit aufweise, auch verhältnismäßig komplexe Attacken in Europa auszuführen“, wurde Thornberg von den Deutschen Wirtschaftsnachrichten zitiert. Der Geheimdienstchef geht davon aus: „Einzelpersonen könnten sich diese Taten zum Vorbild nehmen.“

Nun wird ein konkreter Verdächtiger gejagt, der wegen „Palnung eines Terrorakts“ landesweit mit Haftbefehl gesucht wird. Zur Identität des Mannes machte Thornberg keine Angaben. Ein Zusammenhang mit Paris bestehe nach derzeitigem Kenntnisstand nicht. Medien hatten berichtet, dass es sich bei dem Gesuchten um einen Iraker mit Kampferfahrung in Syrien handelt, doch auch dies wollte Thornberg nicht bestätigen.

Fehlalarm wegen Bomben-Witz

Im dänischen Kopenhagen reichte gestern ein Gespräch zweier Männer aus, um die über 90-minütige Evakuierung des Terminals 3 zu bewirken: Die beiden hatten sich über eine Bombe in ihrem Gepäck unterhalten, doch ernstgemeint war es nicht, berichtete die dänische Zeitung The Local.

„Sie sagten, sie hätten nur miteinander gescherzt“, erklärte ein Polizeisprecher nach dem die beiden festgenommen und ihre Koffer ergebnislos durchsucht worden waren. Zur Nationalität der Betroffenen machten die Ermittler keine Angaben. Einer von ihnen wollte nach Paris, der andere nach Frankfurt am Main.

Die dänische Polizei begründet die Anhebung der Terrorwarnstufe mit der „unsicheren Lage in mehreren europäischen Ländern“. Dänemarks Geheimdienst PET gehe weiterhin von einer „ernsten Terrorgefahr“ aus. Die Bevölkerung werde im Alltag jedoch keine Veränderungen spüren, so die Polizei. In Dänemark hatte im Februar ein Islamist zwei Menschen ermordet. Der Däne palästinensischer Abstammung wurde von der Polizei erschossen. (rf)



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