Kosovo und Serbien geben blockierte Grenzübergänge frei

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Nato-Soldaten im Kosovo. Symbolbild.Foto: ARMEND NIMANI/AFP via Getty Images
Epoch Times3. Oktober 2021

Serbien und das Kosovo haben nach der Beilegung ihres Streits um Auto-Kennzeichen die blockierten Grenzübergänge wieder freigegeben. Autos und Lastwagen, die seit Tagen die Straßen zur Grenze blockierten, wurden am Samstag wieder weggefahren, wie eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Am Grenzübergang Jarinje lief der Verkehr schrittweise wieder an.

Die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo hatten sich vor knapp zwei Wochen massiv verschärft, als das Kosovo serbische Autokennzeichen nicht mehr anerkannte. Die Regierung in Pristina verlegte zudem Spezialeinheiten der Polizei in den Norden des Kosovo, wo überwiegend ethnische Serben leben. Serbien schickte daraufhin Panzer an die Grenze.

Am Donnerstag einigten sich Pristina und Belgrad dann unter Vermittlung der EU auf ein Abkommen. Das Kosovo sagte zu, die Spezialeinheiten der Polizei ab Samstag von der Grenze abzuziehen und Straßensperren aufzuheben. Die Nato-geführte KFOR-Schutztruppe soll nun für eine „sichere Umgebung und Bewegungsfreiheit“ im Grenzgebiet sorgen.

In dem Nummernschild-Streit hatte das Kosovo sein Vorgehen als Maßnahme der „Gegenseitigkeit“ gerechtfertigt, da kosovarische Fahrzeuge schon seit Jahren gezwungen sind, bei der Einreise nach Serbien vorübergehend serbische Kennzeichen zu verwenden.

Die Regierung in Pristina wollte deshalb auch serbische Pendler verpflichten, bei der Einreise provisorische kosovarische Kennzeichen anzubringen.

Die Ursache des Streits liegt in der ungeklärten Grenzfrage: Das Kosovo hatte sich 2008 für unabhängig von Serbien erklärt, die Regierung in Belgrad hält das mehrheitlich von ethnischen Albanern besiedelte Kosovo aber weiter für eine abtrünnige Provinz.

Auch in der EU ist der völkerrechtliche Status des Kosovo umstritten: Deutschland und 21 weitere EU-Staaten erkennen es als unabhängig an. Nicht jedoch Spanien, Griechenland, Zypern, die Slowakei und Rumänien. Hintergrund sind Autonomiebestrebungen von Minderheiten in diesen Ländern, etwa der Katalanen in Spanien. (afp/oz)



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