Kriegsgefahr in Westafrika: Exilangebot für langjährigen Präsident Jammeh soll Krise in Gambia beilegen

Die politische Krise in Gambia hatte sich in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt: Truppen aus fünf Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas überschritten die Grenze zu Gambia, um Präsident Jammeh zur Übergabe der Macht an Barrow zu bewegen.
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Soldaten in der Nähe von Gambia. 20. Januar 2017, Westafrika.Foto: SEYLLOU/AFP/Getty Images
Epoch Times20. Januar 2017

Zur Beilegung der politischen Krise im westafrikanischen Gambia haben die Nachbarstaaten dem langjährigen Präsidenten Yahya Jammeh Asyl in einem Land seiner Wahl angeboten. Die Präsidenten Guineas und Mauretaniens wollten Jammeh am Freitag bei einem Besuch in Banjul davon überzeugen, seinem bereits vereidigten Nachfolger Adama Barrow Platz zu machen.

Jammeh könne „in ein Land seiner Wahl ins Exil“ gehen, sagte der Generalsekretär des Präsidialamtes in Guinea, Kirida Bangoura. „Wir haben noch alle Möglichkeiten eine friedliche Lösung zu erreichen“, sagte der mauretanische Präsident Ould Abdel Aziz, bevor er nach Banjul abflog. „Wir müssen eine politische Lösung finden“, sagte Guineas Präsident Alpha Condé. „Wir werden (Gambia) das Glück bringen.“

Die politische Krise in Gambia hatte sich in den vergangenen Tagen extrem zugespitzt: Truppen aus fünf Staaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas überschritten die Grenze zu Gambia, um Jammeh zur Übergabe der Macht an Barrow zu bewegen. Der UN-Sicherheitsrat hatte einem militärischen Eingreifen zugestimmt. Die Ecowas unterbrach ihre Militärintervention schließlich für einen letzten Vermittlungsversuch.

Barrow legte am Donnerstag in der gambischen Botschaft in Senegals Hauptstadt Dakar seinen Amtseid als Präsident ab. Er forderte von den Streitkräften seines Landes unbedingte Loyalität ihm gegenüber als Oberbefehlshaber. Gambias Armeechef Badjie folgte dieser Aufforderung offenbar. Er schloss sich in Banjul einer Kundgebung von Barrows Anhängern an, die den Einmarsch der Senegalesen feierten.

Der mit harter Hand regierende Jammeh hatte seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl Anfang Dezember zunächst eingestanden. Eine Woche später verlangte er aber plötzlich eine Wiederholung der Wahl und reichte beim Obersten Gericht Klage gegen das Ergebnis ein. Seitdem weigert er sich, seinen Posten zu räumen. (afp)



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