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Kurdische Gemeinde fordert europäische Vermittlung in Afrin

Europa als Mediator könne "diese Kämpfe sehr schnell verkürzen oder beenden, indem man ein deutlicheres Signal Richtung Ankara sendet und eine demokratische Selbstverwaltung im Norden Syriens auch wieder einfordert und auch etabliert", heißt es seitens der Kurdische Gemeinde Deutschlands.

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Zivilisten fliehen aus Afrin, Nordsyrien. 18. März 2018.

Foto: BULENT KILIC/AFP/Getty Images

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Die Kurdische Gemeinde Deutschlands (KGD) hat Europa angesichts der türkischen Eroberung der nordsyrischen Stadt Afrin zur Vermittlung zwischen den Konfliktparteien aufgefordert.
Europa als Mediator könne „diese Kämpfe sehr schnell verkürzen oder beenden, indem man ein deutlicheres Signal Richtung Ankara sendet und eine demokratische Selbstverwaltung im Norden Syriens auch wieder einfordert und auch etabliert“, sagte KGD-Generalsekretär Cahit Basar am Montag im Deutschlandfunk.
Die türkische Armee mit ihren syrischen Verbündeten hatte am Sonntag die überwiegend kurdische Stadt Afrin komplett besetzt. Die Einnahme der Stadt ist ein wichtiger Sieg der Türkei über die Kurdenmiliz YPG. Ankara betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation.
Basar zeigte Verständnis für die Ankündigung der YPG, ihren Kampf bis zur vollständigen Rückeroberung der Region Afrin fortzusetzen. „Die Alternative wäre ja, sich kampflos, so gut wie kampflos aus der Region zurückzuziehen“, sagte der Kurden-Generalsekretär. „Die Menschen müssen um ihre Heimat kämpfen.“ Es sei aber auch klar, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen dürften.
An die Kurden in Deutschland appellierte er, „friedlich zu bleiben und auf demokratischem Wege ihre Rechte wahrzunehmen“. Sie dürften sich nicht instrumentalisieren lassen und ihr „politisches Engagement für Menschenrechte und Demokratie auf dem Rücken des deutschen Staates“ austragen.
In den vergangenen Wochen wurden in Deutschland eine Reihe von Moscheen, türkischen Einrichtungen und Geschäften Ziel von Brandanschlägen und anderen Attacken. In mehreren Fällen gehen die Ermittler davon aus, dass extremistische Kurden hinter den Taten stehen. (afp)

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