Lawrow: Syrien-Gespräche mit der Türkei, Iran, Saudi-Arabien, Katar, Ägypten, Jordanien, Irak – ohne Europa

Europa wurde ausgeschlossen: An den Syrien-Gesprächen nahmen neben den Außenministern Lawrow und Kerry Vertreter aller Länder teil, die direkt oder indirekt in den Konflikt verwickelt sind - neben der Türkei, dem Iran, Saudi-Arabien und Katar auch Ägypten, Jordanien und der Irak sowie der UN-Syriengesandte Staffan de Mistura. Das Format des Treffens ist neu, da die Europäer nicht daran beteiligt sind.
Titelbild
Der russische Außenminister Sergei Lavrov und der Außenminister der USA John Kerry bei einem der letzten Syrien-Treffen im September 2016 in New York.Foto: BRYAN R. SMITH/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2016

Die Syrien-Gespräche zwischen den USA, Russland und den wichtigsten Länder der Krisenregion sind offenbar ohne konkrete Fortschritte zu Ende gegangen. Sie hätten sich darauf geeinigt, „die Kontakte im Laufe der nächsten Tage fortzusetzen“, sagte Lawrow am Samstagabend nach über vierstündigen Gesprächen in Lausanne den russischen Nachrichtenagenturen. Nach Angaben seines US-Kollegen John Kerry sollen niedrigrangigere Vertreter bereits am Montag Kontakt aufnehmen und eine neue Agenda erstellen.

Bei dem Treffen ging es um den Versuch, noch zu einer Waffenruhe zu kommen. An ihm nahmen neben Lawrow und seinem US-Kollegen John Kerry Vertreter aller Länder teil, die direkt oder indirekt in den Konflikt verwickelt sind – neben der Türkei, dem Iran, Saudi-Arabien und Katar auch Ägypten, Jordanien und der Irak sowie der UN-Syriengesandte Staffan de Mistura. Das Format des Treffens ist neu, da die Europäer nicht daran beteiligt sind.

Alle Beteiligten wollen einen Waffenstillstand, aber …

Kerry sprach im Anschluss von „offenen“ Gesprächen, bei denen einige neue Vorschläge auf den Tisch gekommen seien. Alle Parteien seien sich darin einig gewesen, dass es dringend notwendig sei, gemeinsam einen Weg zum Waffenstillstand zu finden.

„Es gab einige schwierige Momente, es gab Spannungen, aber alle waren konstruktiv“, sagte Kerry.

Er sprach von „ersten Diskussionen“. Als positiv bewertete er es, dass alle Hauptakteure an einem Tisch gesessen hätten, darunter auch die beiden Erzrivalen Riad und Teheran.

Lawrow sagte, Russland habe deutlich gemacht, dass „der politische Prozess so schnell wie möglich beginnen sollte. Am Sonntag wird Kerry in London seine europäischen Partner über die Gespräche in Lausanne informieren. Der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault hat seine Teilnahme bereits zugesagt.

Russland plant ein Treffen von 800 syrischen Siedlungen

Russland organisiert als Veranstalter in den nächsten Wochen ein Treffen von Vertretern von 800 syrischen Siedlungen, die sich der Waffenruhe im Land angeschlossen haben:

„Russland trifft derzeit Vorbereitungsmaßnahmen für ein Treffen der Vertreter von rund 800 syrischen Siedlungen, die eine Feuerpause erklärt und sich der Waffenruhe angeschlossen haben. Das Format des Treffens wurde noch nicht festgelegt, es soll aber in den kommenden Wochen stattfinden“, sagte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Föderationsrates, Viktor Oserow.

Das Treffen am Samstag war das erste Mal seit Beginn der Militäroffensive, dass Kerry und Lawrow sich trafen. Große Hoffnung auf einen Durchbruch gab es von Anfang an nicht: Sowohl die USA und Russland als auch der Iran hatten sich im Vorfeld pessimistisch geäußert. (AFP)



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