Lebenslange Haft für 19 russische Frauen im Irak wegen IS-Mitgliedschaft
Ein Gericht in Bagdad verurteilte 19 russische Frauen wegen Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat zu lebenslanger Haft. Dasselbe Urteil erhielten sechs Frauen aus Aserbaidschan und vier aus Tadschikistan.

Ein durch Terroristen zerstörtes Haus.
Foto: iStock
Das für Terrorismus zuständige Strafgericht in Bagdad hat am Sonntag 19 russische Frauen wegen Mitgliedschaft in der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu lebenslanger Haft verurteilt.
Wegen desselben Delikts müssen sechs Frauen aus Aserbaidschan und vier aus Tadschikistan ebenfalls lebenslang hinter Gitter. Die Frauen erschienen zur Urteilsverkündung zusammen mit ihren Kindern, wie ein im Gerichtssaal anwesender AFP-Reporter berichtete.
Mehrere Angeklagte sagten, sie seien mit Ehemann und Kindern in die Türkei gereist, um dort zu leben. Mit einem Mal hätten sie festgestellt, dass sie nicht in der Türkei, sondern im Irak waren.
Eine der Angeklagten konvertierte nach Angaben des Richters zusammen mit ihrem Mann vom Christentum zum Islam. Bei den übrigen handelte es sich um Musliminnen. Die Frauen haben die Möglichkeit, in Berufung zu gehen.
Im Irak sind bereits mehr als 300 Menschen wegen IS-Mitgliedschaft zum Tode verurteilt worden. Die IS-Miliz hatte im Sommer 2014 weite Regionen in Syrien und im Irak unter ihre Kontrolle gebracht und dort der Bevölkerung gewaltsam das islamische Recht der Scharia aufgezwungen.
Zahlreiche Dschihadisten aus Europa hatten sich dem IS angeschlossen, viele Frauen waren ihren Männern gefolgt. Inzwischen ist die IS-Miliz im Irak und auch in Syrien militärisch weitgehend besiegt. (afp)
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