Lehrerverband kritisiert unterschiedliches Vorgehen der Bundesländer – Karliczek fordert zusätzliche Angebote für benachteiligte Schüler

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Der bis Ende Januar befristete Lockdown wird bis Mitte Februar verlängert - solange sollen auch die Schulen dicht bleiben.Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times21. Januar 2021

Der Deutsche Lehrerverband hat das unterschiedliche Vorgehen der Bundesländer im verlängerten Lockdown kritisiert.

Gegen coronabedingte Schulschließungen und ein je nach Bundesland eigenes Vorgehen sei grundsätzlich nichts einzuwenden, sagte Verbandspräsident Hans-Peter Meidinger der Zeitung „Die Welt“ vom Donnerstag (21. Januar). „Aber es scheint bei den unterschiedlichen Maßnahmen auch um politische Grundsätze zu gehen.“

Eine unterschiedliche Handhabung von Distanz- und Präsenzunterricht berge die Gefahr, dass sich das Gefälle bei der Schulstoffvermittlung verstärke, warnte Meidinger. Das treffe besonders jene Schüler, die sich ohnehin schon im Unterricht schwer täten.

„Mit Distanzunterricht erreichen wir bestimmte Teile der Schülerschaft nicht oder nur schwer“ – vor allem jüngere Schüler oder solche mit Förderbedarf oder Motivationsschwierigkeiten.

Karliczek fordert zusätzliche Angebote für benachteiligte Schüler

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) fordert zusätzliche Angebote für benachteiligte Schüler in der Corona-Krise und will die Länder dabei unterstützen.

Entsprechende Programme könnten in den Ferien wieder aufgelegt werden, sagte Karliczek im Podcast „Die Schulstunde“ des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Der Bund sei bereit, sich daran zu beteiligen.

Es müsse ein Nachholeffekt beim Lernen gerade für diejenigen erreicht werden, die zu Hause nicht so gut gefördert werden könnten und deshalb besonders unter ausgefallenem Präsenzunterricht litten. Und dann müsse diesen Schülern geholfen werden.

„Das ist eine Sorge, die uns natürlich sehr, sehr umtreibt“, sagte die Bundesbildungsministerin. „Damit müssen wir uns jetzt auseinandersetzen.“

Schon nach dem vergangenen Schuljahr hätten einige Bundesländer gezielt Empfehlungen in den Zeugnissen gegeben, an „Summer Schools“ (Sommerschulen) teilzunehmen, sagte die Ministerin weiter. Dabei habe der Bund bei der Betreuung das eine oder andere Land unterstützt. Ihr gehe es darum, „dass eben ein gutes Angebot in den Ferien gemacht werden kann“, sagte dazu Karliczek.

Sie habe den Ländern hier auch für dieses Jahr Unterstützung angeboten. Es solle zusätzliche Angebote in den Oster- oder Sommerferien, aber auch langfristig geben. (afp)



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