Live-Ticker Anschlag in Kopenhagen: Polizei erschießt mutmaßlichen Attentäter von Kopenhagen

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Epoch Times15. Februar 2015

+++ Live-Ticker +++

15.02.2015

11:00 Polizei erschießt mutmaßlichen Attentäter von Kopenhagen

Nach dem Terrorangriff auf ein Kulturcafé in Kopenhagen und Schüssen vor einer Synagoge hat die Polizei am frühen Morgen in der dänischen Hauptstadt einen Mann getötet.

Er habe nahe des Bahnhofs Nørrebro das Feuer auf die Polizisten eröffnet, diese hätten es erwidert, teilte die Polizei mit. Die Ermittler untersuchen nun, ob der Vorfall in Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf ein Kulturcafé am gestrigen Nachmittag und den Schüssen vor einer Synagoge in der Nacht steht. Dabei waren zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Alle drei Tatorte liegen nicht weit voneinander entfernt in der Kopenhagener Innenstadt.

Die Polizei hatte demnach eine Adresse im Stadtteil Nørrebro observiert. Nach einiger Zeit sei eine Person zu dem Haus gekommen, die für die Ermittlungen interessant sein könne, hieß es in einer Mitteilung. Die Polizei habe nach dem Mann gerufen, dieser habe daraufhin geschossen. Er starb, Polizisten wurden nicht getroffen. Weitere Angaben wollten die Ermittler zunächst nicht machen.

22:02: Polizei geht von Einzeltäter aus

Nach dem Terroranschlag von Kopenhagen deutet nach ersten Erkenntnissen der dänischen Polizei alles auf einen Einzeltäter hin. Das hätten Befragungen ergeben, berichteten die Ermittler.

Der Täter soll zwischen 25 und 30 Jahre alt sein, etwa 1,85 Meter groß und von sportlicher Statur. Der Polizei zufolge handelt es sich um einen Mann arabischen Aussehens.

Die Ermittler veröffentlichten ein Bild aus einer Überwachungskamera in der Nähe der Stelle, an der das Fluchtauto abgestellt worden war. Die Aufnahme zeigt einen dunkel gekleideten Mann mit einer roten Mütze. Wer den Mann gesehen habe oder wiedererkenne, solle sich bei der Kopenhagener Polizei melden, hieß es. 

21:30 Zeichner Westergaard: Anschlag macht mich wütend

Der dänische Zeichner Kurt Westergaard (79) hat sich schockiert über den Anschlag auf eine Konferenz für Meinungsfreiheit in Kopenhagen gezeigt. „Das ist ja ganz furchtbar“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

„Vielleicht konnte man es erwarten nach dem, was in Paris geschah, aber es ist doch ganz nah. Mein erstes Gefühl war: Ich wurde ganz wütend.“

Die Mohammed-Karikaturen, die Westergaard für die Zeitung „Jyllands-Posten“ zeichnete, lösten 2005 gewaltsame Proteste in der islamischen Welt aus. Mehrfach waren Westergaard und die Zeitung in den Jahren darauf Ziel von Anschlägen.

Er fühle sich seit dem Anschlag auf das Pariser Satiremagazin „Charlie Hebdo“ mehr bedroht, sagte der 79-Jährige. „Und so ist es auch, glaube ich, mit all meinen Kollegen.“ Bedroht zu werden, sei ein absurder Gedanke. „Journalisten, Zeichner und Karikaturisten arbeiten natürlich weiter“, sagte Westergaard. „Man kann sie nicht verhindern, aber man kann ihnen natürlich drohen, und das macht auch einen sehr tiefen Eindruck.“

Den schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks, dem die Schüsse in Kopenhagen offensichtlich galten, habe er mehrmals getroffen. „Er ist ein sehr scharfer Karikaturist, und man kann ihn auch nicht stoppen“, sagte Westergaard.

19:52: Bundespolizei beteiligt an Fahndung nach Schützen von Kopenhagen 

Nach der Schießerei in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen beteiligt sich die Bundespolizei an der Fahndung nach den flüchtigen Tätern. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei der dpa. Die dänischen Sicherheitsbehörden hätten um diese Unterstützung gebeten. Es geht um verstärkte Kontrollen und Fahndungsmaßnahmen im Grenzraum zwischen Deutschland und Dänemark. Bei der Schießerei wurden laut Polizei ein Mensch getötet und drei weitere verletzt.

19:43: Thorning-Schmidt: Schüsse von Kopenhagen ein Akt des Terrors 

Die dänische Regierung geht bei dem Angriff auf eine Diskussionsveranstaltung in Kopenhagen von einem Terrorakt aus. „Alles deutet darauf hin, dass die Schüsse eine politisch motivierte Attacke darstellen und deswegen ein Akt des Terrorismus sind“, sagte Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt in Kopenhagen. 

19:10: Hollande und Thorning-Schmidt telefonieren nach Anschlag

Nach dem Anschlag von Kopenhagen haben sich nach dänischen Medienberichten Frankreichs Präsident Francois Hollande und Dänemarks Ministerpräsident Helle Thorning-Schmidt am Telefon ausgetauscht.

19:00: Lars Vilks – ein schwedischer Provokateur

Lars Vilks hat starke Nerven. Als das Terrornetzwerk Al-Kaida im September 2007 ein Kopfgeld von 150 000 Dollar Kopfgeld auf den schwedischen Kunstprofessor aussetzte, schaute der sich gerade die Kasseler documenta an. Die Drohung wegen seiner Mohhamed-Karikatur ließ Vilks damals kalt. „Was könnte man sich beim heutigen Dollarkurs schon für meinen Kopf kaufen?“ scherzte er.

Auslöser war damals die Veröffentlichung einer Zeichnung Vilks, die einen Mohammed-Kopf auf einem Hund zeigte. Damit habe er auf die „künstliche Zurückhaltung“ von Künstlern vor religiösen Tabus hinweisen wollen, sagte der heute 68-jährige Künstler damals. Seither ist er mehrfach Ziel von Extremisten geworden.

Im Mai 2010 warfen zwei Männer Benzinflaschen durch ein Fenster in sein Haus, während einer Vorlesung an der Universität Uppsala wurde er von einem Zuschauer angegriffen und leicht verletzt. Im Januar 2014 wurde in den USA die zum Islam konvertierte Colleen LaRose alias „Dschihad Jane“ zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie zusammen mit islamistischen Verschwörern Vilks töten wollte.

18.33 Uhr: Bei dem Toten soll es sich um einen 40-jährigen Dänen handeln, wie der britische "Telegraph" unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet.

18.25 Uhr: Wie "Conflict News" berichtet, soll das Auto der Täter gefunden worden sein. Es soll sich dabei um VW Polo handeln. Die gesuchten Personen hätten sich allerdings nicht mehr darin befunden.

Terroralarm in Kopenhagen: Bei einer Schießerei in der dänischen Hauptstadt am 14.02.2015 sind laut Polizei ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden.

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Die Schüsse seien während einer Veranstaltung über Kunst, Gotteslästerung und Meinungsfreiheit gefallen; sie galten offensichtlich dem schwedischen Mohammed-Karikaturisten Lars Vilks.

Nach dem blutigen Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ in Paris, bei dem im Januar zwölf Menschen getötet worden waren, lösten die Schüsse in Kopenhagen Panik aus. Zeitweise herrscht Chaos im Umfeld des Tatortes.

Laut dänischen Medien wurde am Abend nach zwei Tätern gefahndet. Sie sollen von außen mit automatischen Waffen auf das Kulturzentrum gefeuert haben, in dem die Diskussion stattfand. In den Fenstern des Hauses waren zahlreiche Einschusslöcher zu sehen. Die Angreifer sollen mit einem VW Polo geflüchtet sein.

Zu den Rednern bei der Veranstaltung gehörte auch Vilks. Der französische Botschafter François Zimeray war ebenfalls dabei. „Ich bin unversehrt im Gebäude“, twitterte er. Auch Vilks blieb den Angaben zufolge unverletzt.

Vilks war bereits mehrfach Ziel von Extremisten. Im Mai 2010 warfen zwei Männer Benzinflaschen durch ein Fenster in das Haus des Mohammed-Karikaturisten.

2007 war auf den Zeichner im Internet von einem Al-Kaida-Ableger im Irak ein Kopfgeld von 150 000 Dollar ausgesetzt worden. Der schwedische Künstler hatte eine Zeichnung mit dem Propheten Mohammed als Hund ausgestellt.

Im Januar 2014 wurde in den USA die Amerikanerin Colleen LaRose alias „Dschihad Jane“ zu zehn Jahren Haft verurteilt, weil sie nach Überzeugung des Gerichts zusammen mit islamistischen Verschwörern Vilks töten wollte. Das Mordkomplott wurde damals nicht ausgeführt. LaRose sei 2008 zwar nach Europa gereist, aber ein Treffen mit den Drahtziehern der Verschwörung kam nicht zustande, hieß es. Die Frau sei dann in die USA zurückgekehrt und später festgenommen worden.

(dpa/mz)

  



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