Logo Epoch Times
Neue Visa-Regeln treffen auch Deutsche

London will „Ende des gescheiterten Experiments mit offenen Grenzen verkünden“

Nach Großbritannien auszuwandern, wird vorerst auch für deutsche Bürgerinnen und Bürger komplizierter. Die britische Regierung kündigt eine Reihe von Änderungen bei der Visa-Vergabe an.

top-article-image

Der britische Premier Keir Starmer wird die verschärften Regeln bei einer Pressekonferenz erläutern (Archivfoto).

Foto: Frank Augstein/AP/dpa

0:00
author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 2 Min.

Großbritannien verschärft massiv die Einwanderungsregeln. Die britische Regierung stellt an diesem Montag ein sogenanntes „Immigration White Paper“ vor, das auch für deutsche Staatsbürger relevant ist.
Premierminister Keir Starmer will laut Regierung während einer Pressekonferenz ankündigen, dass das Leben in Großbritannien „ein Privileg“ sei, das man sich verdienen müsse.
Hintergrund der Reform ist insbesondere der Regierungswechsel im vergangenen Jahr. Starmer werde das „Ende von Großbritanniens gescheitertem Experiment mit offenen Grenzen verkünden“, teilte die Regierung mit.

Qualifizierte Arbeitskräfte sind willkommen

Das zur Bekämpfung des Pflegenotstands eingeführte „Care Worker Visa“ für Pflegeberufe soll demnach in dieser Form abgeschafft werden. Für das zentrale Arbeitsvisum („Skilled Worker Visa“) soll grundsätzlich wieder ein Hochschulabschluss nötig sein.
Für Berufe, die diese Qualifikation nicht vorsehen, soll die Aufenthaltserlaubnis zeitlich stark begrenzt werden. Die Arbeitgeber sollen stärker auf die Qualifikation von britischen Arbeitskräften setzen.
Die Frist, um die britische Staatsbürgerschaft beantragen zu können, soll zudem im Grundsatz von fünf auf zehn Jahre steigen.
Für diejenigen, die einen „dauerhaften Beitrag zur Wirtschaft und Gesellschaft nachweisen“ können, soll es laut Regierung schneller gehen – etwa für Krankenschwestern, Ärzte, Ingenieure und KI-Führungskräfte. Außerdem sollen höhere Anforderungen an die Kenntnisse der englischen Sprache gelten.

Gipfel mit der EU am 19. Mai

Die Zuwanderung in Großbritannien war nach dem Brexit 2020 entgegen den Ankündigungen der damaligen Regierungen massiv gestiegen. 2024 lag die Nettozuwanderung bei 728.000, wie die Nachrichtenagentur PA berichtete.
Durch den Austritt aus der Europäischen Union kam der Großteil der Zuwanderer aber nicht mehr aus europäischen Staaten – für EU- Bürger wurde die Einreise sogar deutlich komplizierter. Das betrifft beispielsweise auch jüngere Menschen, die zum Studieren oder für einen Austausch nach Großbritannien kommen wollen.
Die Reisefreiheiten zwischen der EU und Großbritannien sollen bei einem Gipfeltreffen am 19. Mai in London diskutiert werden.
Beide Seiten streben eine Wiederannäherung in mehreren Bereichen an, auch im Handel und militärisch – eine Rückkehr zur Vor-Brexit-Zeit wird es aber nicht geben. (dpa/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.