Maas will Zusammenarbeit mit Japan vertiefen – versichert aber: „Wir wollen nicht, dass es ohne die Amerikaner geht“

Bundesaußenminister Maas hat sich bei seinem Besuch in Japan für eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder ausgesprochen. Die Kooperation zwischen Japan und Deutschland werde derzeit immer wichtiger, sagte Maas.
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Bundesaußenminister Heiko Maas trifft in Tokio seinen Amtskollegen Taro Kono.Foto: Britta Pedersen/dpa
Epoch Times25. Juli 2018

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich bei seinem Besuch in Japan für eine engere Zusammenarbeit der beiden Länder ausgesprochen.

Weil die „offene und regelbasierte internationale Ordnung ernsten Herausforderungen“ gegenüberstehe, werde die Kooperation zwischen Japan und Deutschland immer wichtiger, sagte Maas bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem japanischen Kollegen Taro Kono am Mittwoch in Tokio. Dabei gehe es um mehr als nur gute Handelsbeziehungen.

Der Schwerpunkt der politischen Zusammenarbeit mit Japan werde künftig darauf liegen zu erörtern, wie „unsere multilaterale Weltordnung“ erhalten werden könne, sagte Maas dann am Nachmittag (Ortszeit) Reportern. „Wie schaffen wir es, dass die internationalen Regeln, die sich die Weltgemeinschaft gegeben hat, eingehalten werden?“ Multilateralismus bedeute für ihn unter anderem, dass „Drohungen kein Instrument der modernen Außenpolitik“ seien, fügte Maas hinzu.

Der Außenminister hatte in den vergangenen Wochen wiederholt US-Präsident Donald Trump für seinen strengeren Kurs gegenüber den europäischen Partnern kritisiert. Zuletzt hatte er nach Trumps Ankündigungen, Zölle auf europäische Autos erheben zu wollen, ein gemeinsames Auftreten der Europäischen Union gefordert. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass unsere Meinungen nicht immer geteilt werden im Weißen Haus“, sagte Maas nun in Tokio.

Auf die Frage, ob seine Ostasienreise als Zeichen gegen Washington verstanden werden könne, sagte Maas, es gehe nicht darum „sich um die Vereinigten Staaten herum zu organisieren“, sondern sie noch stärker gemeinsam anzusprechen. „Wir wollen nicht, dass es ohne die Amerikaner geht. Die Amerikaner werden gebraucht als eine große Ordnungsmacht, auch im 21. Jahrhundert“, sagte er.

In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigen die beiden Außenminister den Willen ihrer Länder, bei zahlreichen Themen vom Klimaschutz über Freihandel bis zur Außenpolitik zusammenarbeiten zu wollen.

Am Dienstag hatten die EU und Japan ihr seit Jahren ausgehandeltes Freihandelsabkommen Economic Partnership Agreement (EPA) unterzeichnet. Das in der Öffentlichkeit auch Jefta genannte Abkommen soll im kommenden Jahr in Kraft treten und 99 Prozent aller Zölle zwischen den beiden Wirtschaftsräumen beseitigen. (afp/so)



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