Frankreichs Ex-Präsident Giscard d’Estaing an COVID-19 gestorben

Titelbild
Frankreichs Ex-Präsident Valery Giscard d'Estaing bei einer Veranstaltung der Polizei im Juli 2019.Foto: JACQUES DEMARTHON/AFP via Getty Images
Epoch Times3. Dezember 2020

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat den verstorbenen französischen Ex-Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing als „großen Franzosen und großen Europäer“ gewürdigt.

„Wir trauern um Valéry Giscard d’Estaing. Er hat der deutsch-französischen Freundschaft enorme Dienste erwiesen und sie entscheidend geprägt – auch durch seine besondere Freundschaft zu Helmut Schmidt“, erklärte Maas am Donnerstag (3. Dezember) laut einer Twitter-Botschaft des Auswärtigen Amts in Berlin.

Giscard d’Estaing war am Mittwoch im Alter von 94 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. „Giscard“, wie er in Frankreich genannt wurde, stand von 1974 bis 1981 an der Spitze des französischen Staates. Ihn verband eine besondere Freundschaft mit Bundeskanzler Schmidt (SPD), mit dem er nahezu zeitgleich regierte und den er um fünf Jahre überlebte.

Castex würdigt d’Estaing als „Mann des Fortschritts“

Frankreichs Premierminister Jean Castex hat den verstorbenen Ex-Präsidenten Valéry Giscard d’Estaing als „Mann des Fortschritts“ und der „Freiheit“ gewürdigt. Giscard d’Estaings Reformen insbesondere zugunsten der Frauen und jungen Menschen blieben bis heute aktuell, erklärte Castex in einer Kondolenzbotschaft am Donnerstag. Giscard d’Estaing war am Mittwoch im Alter von 94 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Giscard d’Estaing sei in einer Zeit zum Präsidenten gewählt worden, in der Frankreich angesichts des ersten Ölpreisschocks in einer Wirtschaftskrise gewesen sei, erklärte Castex. Vor diesem Hintergrund habe Giscard d’Estaing eine Wirtschafts- und Sozialpolitik umgesetzt, die von „Durchsetzungskraft und Solidarität“ geprägt gewesen sei. Auch um die europäische Einigung und die Förderung der internationalen Rolle Frankreichs habe er sich verdient gemacht.

Seine Präsidentschaft der bürgerlich-liberalen Mitte markierte einen Bruch mit der konservativen Politik seiner Amtsvorgänger Charles de Gaulle und Georges Pompidou. Unter Giscard d’Estaing kam es zu Reformen wie der Legalisierung der Abtreibung oder der Absenkung des Wahlalters auf 18 Jahre. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron würdigte den früheren Staatspräsidenten als „großen Europäer“, der sein Land nachhaltig verändert habe. (afp/sza)



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