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Druck auf Kritiker

„Zu große Risiken“ – Medien und Menschenrechtsgruppe schließen nach Druck russischer Behörden

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Mikhail Khodorkovsky, Gründer der Oppositionsbewegung Open Russia.

Foto: JIM WATSON/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

In Russland stellen zwei Medien und eine Menschenrechtsgruppe unter dem Druck der russischen Regierung ihre Arbeit ein. Die mit dem Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski in Verbindung stehenden Organisationen erklärten am Donnerstag, sie hätten sich nach der Blockade ihrer Webseiten durch die Behörden zu diesem Schritt entschlossen. Dies geschehe, um ihre Mitarbeiter vor einer Strafverfolgung zu schützen.
Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor hatte am Mittwoch den Zugang zu den Webseiten von Open Media und MBKh Media sowie von einer Menschenrechtsgruppe gesperrt. Nach Angaben der Opposition verstärken die Behörden derzeit mit Blick auf die Parlamentswahl im September den Druck auf Kritiker, was der Kreml bestreitet.

Kritische Medien aufgelöst

Die ehemalige Chefredakteurin von MBKh Media, Veronika Kuzillo, erklärte, die Risiken seien „zu groß“ für das Unternehmen, um weiterzumachen. „Das Land fällt rasch in eine Art unglaubliche feudale Dunkelheit“, schrieb sie im Onlinedienst Facebook.
MBKh Media und Open Media wurden 2017 vom Oligarchen Chodorkowski gegründet und kritisierten regelmäßig die russische Regierung. Die ebenfalls von Chodorkowski gegründete Oppositionsbewegung Open Russia hatte sich bereits im Mai angesichts des wachsenden Drucks der russischen Behörden aufgelöst.
Chodorkowski lebt nach zehn Jahren Haft seit 2013 im Ausland und hat mehrere Oppositionsbewegungen gegen Präsident Wladimir Putin gegründet. Auch weitere Webseiten, die etwa mit dem Oppositionellen Alexej Nawalny in Verbindung stehen, wurden in den vergangenen Monaten von den Behörden verboten. (afp)

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