Mehr als 25 Tote bei Kämpfen zwischen Polizei und Banden in Caracas

Bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und kriminellen Banden in Caracas sind mehr als 25 Menschen getötet worden. Laut Innenministerin Carmen Meléndez gerieten auch Unbeteiligte in die Schusslinie.
Titelbild
Ein Mitglied des Scientific, Criminal and Forensic Investigations Corps (CICPC) gestikuliert nach Zusammenstößen mit mutmaßlichen Mitgliedern einer kriminellen Bande im Stadtteil Cota 905 in Caracas am 9. Juli 2021.Foto: FEDERICO PARRA / AFP über Getty Images
Epoch Times11. Juli 2021

Bei bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und kriminellen Banden in Venezuelas Hauptstadt Caracas sind mehr als 25 Menschen getötet worden. Die venezolanische Innenministerin Carmen Meléndez sagte am Samstag, binnen zwei Tagen seien 22 mutmaßliche Bandenmitglieder sowie vier Polizisten getötet worden.

Auch Unbeteiligte seien gestorben. Eine genaue Zahl nannte die Ministerin allerdings nicht. Unter den 28 Menschen, die bei den Auseinandersetzungen verletzt wurden, waren demnach 18 Passanten.

Die Schusswechsel in den Armenvierteln von Caracas hatten am Mittwochabend begonnen. Einige Bewohner flohen aus Angst vor der Gewalt aus ihren Häusern. Bei den Auseinandersetzungen kamen Gewehre, Leuchtmunition und Granaten zum Einsatz. Mithilfe von Drohnen verschafften sich die Banden aus der Luft einen Überblick über das Polizeiaufgebot.

„Wir haben ein Militärarsenal für einen Krieg konfisziert“

Allein im Armenviertel Cota 905 waren 2.500 Polizisten im Einsatz, um die Kontrolle über das Gebiet zurückzugewinnen. Zuvor hatten die Behörden Belohnungen in Höhe von jeweils 500.000 Dollar (421.000 Euro) auf führende Köpfe der Bande Cota 905 ausgesetzt.

Die Polizei beschlagnahmte bei ihrem Einsatz 24.000 Schuss Munition, drei Raketenwerfer, fünf Gewehre, vier Maschinenpistolen und mehrere andere Handfeuerwaffen. „Wir haben ein Militärarsenal für einen Krieg konfisziert“, kommentierte Innenministerin Meléndez die Funde.

Venezuela – höchster Pro-Kopf-BIP  in den 1970er Jahren in der Region

Venezuela galt einst als das wirtschaftliches Vorzeigeland in Lateinamerika. In den 1970er Jahren war es das am schnellsten wachsende Land Lateinamerikas mit der geringsten Einkommensungleichheit und dem höchsten Pro-Kopf-BIP in der Region.

Hugo Chávez trat 1999 sein Amt als neuer Präsident an und führte ein Verstaatlichungsprogramm ein. Er erklärte er würde den Sozialismus des 21. Jahrhunderts aufbauen. Es folgte staatliche Beschlagnahmungen oder Verstaatlichung zahlreicher Privatunternehmen aus unterschiedlichen Branchen, darunter Öl, Landwirtschaft, Finanzen, Schwerindustrie, Stahl, Telekommunikation, Energie, Transport und Tourismus.

Produktive Wirtschaftszweige wurden aufgelöst. Die neuen Staatsbetriebe erwiesen sich als ineffizient. Die Investoren blieb daraufhin fern. Durch den Produktionsrückgang wurde Venezuela von Importen abhängig. Es folgten staatliche Interventionen mit Devisenreserven, Preiskontrollen. Dann fiel der Ölpreis und Venezuela kollabierte wirtschaftlich. Mit der Verstaatlichung hielten Vetternwirtschaft, Korruption und Misswirtschaft in der Wirtschaft Einzug. Die politische und militärische Elite verleibte sich die lukrativen Wirtschaftszweige ein.

Unter Maduro verschlimmerte sich die Lage weiter

Unter Maduro verschlimmerte sich die Lage weiter. Er erhöhte den Einfluss der Armee auf die Wirtschaft. Ließ über die Zentralbank neues Geld drucken. Aber er führte keine grundlegenden Reformen durch. Die Wirtschaft war weiter verstaatlicht. Hohe Arbeitslosigkeit, große soziale Ungleichheit und ein fehlender integrer Staatsapparat förderte Bandenwesen, Kriminalität und Verrohung.

Maduros Regierung macht nun für die jetzige wirtschaftliche Lage Venezuelas die US-Sanktionen verantwortlich. Die Corona-Pandemie hat die Versorgungskrise weiter verschärft.

Das südamerikanische Venezuela zählt mittlerweile zu den gewaltsamsten Ländern der Welt. Vergangenes Jahr wurden dort nach Angaben der Venezolanischen Beobachtungsstelle für Gewalt etwa 12.000 gewaltsame Todesfälle registriert. Das sind 45,6 solcher Fälle pro 100.000 Einwohner. Damit ist die Rate in dem unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise leidenden Land sieben Mal so hoch wie der globale Durchschnitt. (afp/er



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