Merkels Kampfansage im ZDF: „Ich bleibe volle vier Jahre Kanzlerin und Parteichefin“

"Verpassen Sie gerade den richtigen Zeitpunkt zum Abschied?," fragte die Moderatorin in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" Angela Merkel. Antwort der Kanzlerin: "Ich glaube nicht."
Titelbild
Kanzlerin Merkel steht in der Kritik.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Februar 2018

Die letzten GroKo-Verhandlungen zogen turbulente Nachwehen nach sich. Das bekam auch Kanzlerin Angela Merkel in einem heftigen Gegenwind aus den eigenen Reihen zu spüren.

Es wurden Stimmen laut, die ihr Abdanken als Parteichefin und einen Generationswechsel forderten. Im ZDF in der Sendung „Berlin direkt“ nahm die Bundeskanzlerin am Sonntagabend Stellung zu den Forderungen.

Ihre Botschaft war klar: Sie will die nächsten vier Jahre Parteichefin und Kanzlerin bleiben. Alles andere kommt für Angela Merkel nicht in Frage.

Die Kanzlerin sagt:

Die vier Jahre sind jetzt das, was ich versprochen habe. Und ich gehöre zu den Menschen, die Versprochenes auch einhalten.“

Und so lange will sie auch Partei-Chefin bleiben.

Merkel erklärte dazu, dass beide Ämter in eine Hand gehörten, um „auch eine stabile Regierung bilden zu können.” Sie machte deutlich, dass es ihr in der Verhandlungsnacht wichtiger war, dass „dieses Land eine Regierung bekommt“ – als die Postenverteilung. Merkel erweckte den Anschein, dass es für sie überhaupt absurd war, zwölf Stunden über Ministerien zu verhandeln.

Wir müssen endlich anfangen zu arbeiten. (…) Denn es gibt wirklich viel zu tun.”

https://www.youtube.com/watch?v=hOReq7z6cV8

Gebetsartig wiederholte sie, wie schmerzlich der Verlust des Finanzministeriums für die CDU sei. Gleichzeitig scheint es für die Kanzlerin ein bezahlbarer Preis gewesen zu sein: „Wir haben seitens der CDU einen Preis gezahlt für diese Regierung. Ich hätte gerne das Finanzministerium behalten.“

Und:

Die Alternative wäre gewesen, dass wir einfach hätten sagen müssen den Menschen, in der Sache haben wir einen Koalitionsvertrag, aber wir können uns leider auf die Ressorts nicht einigen. Das war nicht verantwortbar.“

Gleichzeitig machte sie deutlich, dass die jüngeren Leute in der Partei ihre Chance bekommen würden und die CDU-Liste bis zum CDU Parteitag am 26. Februar stehe. Es gehe jetzt darum, zu zeigen, „dass wir auch mit einer neuen Mannschaft antreten können. Das ist immer meine Art, Personen Chancen zu geben, die ich für gut befinde.“

Das kann auch klar als Ansage verstanden werden, dass die Kanzlerin sich einräumt, ein deutliches Wort mitzureden, was die Auswahl der Kabinettsmitglieder angeht.

Auf die etwas provokativ gestellte Frage: „Verpassen Sie gerade den richtigen Zeitpunkt zum Abschied?“, der Moderatorin antwortet Merkel: „Ich glaube nicht.“ (er)

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