Migration und Klimawandel: US-Christen misstrauen ihren Priestern

Die USA kennen keine Kirchensteuer. Das Angebot an Kirchen und religiösen Einrichtungen ist dennoch deutlich größer als in Europa und die Institutionen genießen höheres Ansehen. Beim Thema Klimawandel vertrauen jedoch nur 13 Prozent ihren Geistlichen.
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Menschengemachter Klimawandel? US-Christen glauben nicht daran.Foto: istock
Von 19. November 2019

Obwohl Studien der vergangenen Jahre eine fallende Tendenz bezüglich der Kirchenbindung unter US-Amerikanern ausgemacht haben, ist deren Einstellung gegenüber Kirchen und religiösen Institutionen immer noch grundsätzlich positiv. Einer jüngst veröffentlichten Umfrage des „Pew Research Centers“ zufolge attestiert eine Mehrheit von 55 Prozent der Befragten den religiösen Institutionen, diese würden der amerikanischen Gesellschaft mehr Nutzen bringen als Schaden. Nur 20 Prozent vertreten die gegenteilige Auffassung.

Republikaner und Afro-Amerikaner stehen Kirchen am positivsten gegenüber

Dass Kirchen und religiöse Institutionen die Moral in der Gesellschaft stärken, bejahen 53 Prozent. Nur 12 Prozent behaupten das Gegenteil, 35 Prozent meinen, der Einfluss sei zu gering, um einen entscheidenden Unterschied zu machen. Außerdem sagen 50 Prozent, die Kirchen bringen Menschen zusammen – während nur 21 Prozent finden, sie würden diese auseinanderdividieren. Am häufigsten bescheinigten Anhänger der Republikaner (71 Prozent) und Afro-Amerikaner (57 Prozent) den Religionen, einen positiven Einfluss auf das Land zu haben.

Amerikanische Kirchen weniger stark politisiert

Grundsätzlich sorgt die Vielzahl an religiösen Gemeinden, die sich zudem ohne Kirchensteuer finanzieren müssen, dafür, dass die Amerikaner im Regelfall Kirchen finden, die zu ihnen passen. Auch deshalb ist jeweils nur ein verschwindend geringer Teil der befragten Republikaner oder Demokraten der Auffassung, ihr Priester würde der entgegengesetzten Partei zuneigen. Die meisten sind der Auffassung, diese seien nicht eindeutig zuzuordnen. Eine Mehrheit der Befragten bevorzugt es auch, wenn Priester keine politischen Statements abgeben.

Wenn sie sich allerdings zu Fragen äußern, die einen Bezug zur Politik haben, hängt das Vertrauen ihrer Gläubigen in ihre Autorität stark vom Thema ab. So vertrauen beispielsweise nur 13 Prozent aller befragten regelmäßigen Kirchengänger ihren Priestern voll und ganz, wenn sie sich zum Klimawandel äußern. Volles Vertrauen haben auch nur 20 Prozent, wenn ihre Priester zur Einwanderung predigen. Bei der Abtreibung, die als drittes Thema abgefragt wurde, billigen hingegen 39 Prozent der Befragten ihren Priestern großes Vertrauen zu, weitere 30 Prozent einiges Vertrauen.

Unterm Strich zeichnet sich ab, dass gläubige Christen dort ihren Kirchen am stärksten vertrauen, wo sie der Auffassung sind, diese sprechen Wahrheiten aus, die in der Welt zu wenig beachtet würden. Wo es hingegen um Themen geht, bei denen der Eindruck entsteht, weltliche Ideen würden den Kirchen aufgedrängt, verlieren Kirchen dort an Vertrauen, wo sie dem weltlichen Druck nachgeben.



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