Millimeterarbeit an der Morandi-Brücke in Genua – Großer Brückenrest am Boden

Das erste Stück der teilweise eingestürzten Morandi-Brücke in Genua ist bei Abrissarbeiten demontiert worden. Das 36 Meter lange und 18 Meter breite Brückenstück war seit Freitag abgetrennt worden.
Titelbild
Der erste Abschnitt der Überreste der Morandi-Brücke wurde am 9. Februar 2019 in Genua abgetragen. Am 14. August 2018 brach die Brücke teilweise ein.Foto: Stefania M. D'Alessandro/Getty Images
Epoch Times10. Februar 2019

Sechs Monate nach dem folgenschweren Teileinsturz der Morandi-Brücke in Genua ist bei den Abrissarbeiten ein erstes Teilstück des Bauwerks demontiert worden.

In einer etwa zehn Stunden langen, komplizierten Aktion wurde ein 36 Meter langes, Hunderte Tonnen schweres Teil des westlichen Brückenrests Millimeter für Millimeter abgesenkt. Es musste 48 Meter bis zum Boden heruntergelassen werden, pro Stunde konnten nur für Meter zurückgelegt werden. Am Nachmittag musste das Tempo wegen Windes weiter gedrosselt werden.

„Operation vollbracht“, erklärte Genuas Bürgermeister und Kommissar für den Wiederaufbau, Marco Bucci, am Samstagabend.

Das Absenken des Teilstückes an der Morandi Brücke in Genua war windanfällig. Foto: MARCO BERTORELLO/AFP/Getty Images

Das Teilstück soll nun als Gegengewicht für die Demontage der restlichen Brückenfahrbahn genutzt werden, bevor schließlich die Brückenpfeiler gesprengt werden können.

Der gesamte Abriss der Autobahnbrücke dürfte mindestens sechs Monate in Anspruch nehmen. Rund 60 Arbeiter werden Tag und Nacht auf der Baustelle im Einsatz sein. Die italienische Regierung hat zugesagt, dass die neue Stahlbetonbrücke, die der aus Genua stammende Star-Architekt Renzo Piano gratis entwirft, bis April 2020 in Betrieb genommen werden kann.

Die Demontage des ersten Teilstücks dauerte insgesamt 10 Stunden. Als letztes müssen die Brückenpfeiler gesprengt werden. Foto: Stefania M. D’Alessandro/Getty Images

Die viel befahrene, fast 1200 Meter Morandi-Brücke war am 14. August auf einer Länge von 200 Metern eingestürzt. 43 Menschen kamen ums Leben, darunter vier Kinder. Dutzende Menschen wurden verletzt und zahlreiche Anwohner mussten in der Folge ihre Häuser räumen.

Experten hatten nach dem Unglück erklärt, der Einsturz sei wegen der vielen baulichen Mängel an der Spannbetonbrücke vorhersehbar gewesen. Die italienische Justiz ermittelt in dem Fall gegen eine Reihe von Beschuldigten und gegen die Betreiberfirma Autostrade per l’Italia (Aspi).

Mit geschätzten Kosten von gut 200 Millionen Euro wird die neue Brücke eine der teuersten in ganz Europa. Architekt Piano versprach, das neue Bauwerk werde „tausend Jahre halten“. Pianos Entwurf sieht eine weiß gestrichene Stahlkonstruktion vor, welche die Hafenstadt überspannt. 43 Lichtsäulen sollen an die Opfer des Unglücks erinnern. (afp/dpa))



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