Minsk vor neuen Großdemonstrationen: Mit Stacheldraht und Militärlastwagen gegen Frauen

Die Opposition in Weißrussland ruft für Sonntag zu Massenprotesten gegen Alexander Lukaschenko auf. Die am Samstag hauptsächlich von Frauen getragenen, friedlichen Proteste waren von Polizisten gewaltsam beendet worden.
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Strafverfolgungsbeamte verhaften eine Frau während einer Kundgebung gegen die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in Belarus am 19. September 2020 in Minsk. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko, der den ehemals sowjetischen Staat seit 26 Jahren regiert, behauptete, die Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja bei den Wahlen vom 9. August mit 80 Prozent der Stimmen geschlagen zu haben.Foto: -/TUT.BY/AFP über Getty Images
Epoch Times20. September 2020

Vor angekündigten Großdemonstrationen der Opposition in Belarus haben die Sicherheitskräfte Militärlastwagen postiert und Stacheldraht in der Hauptstadt Minsk ausgerollt. Oppositionelle Medien zeigten am Sonntag Videos und Bilder von einem Militärkonvoi auf dem Weg ins Stadtzentrum.

Die Opposition ruft für Sonntag wie bereits in den Wochen zuvor zu Massenprotesten gegen Machthaber Lukaschenko auf. Am Samstag waren bei Protesten hunderte Demonstrantinnen festgenommen worden.

Die am Samstag hauptsächlich von Frauen getragenen, friedlichen Proteste waren von Polizisten gewaltsam beendet worden. Eine Sprecherin des Innenministeriums gab am Sonntagmorgen bekannt, dass 415 Menschen in Minsk sowie 15 weitere in anderen Städten festgenommen wurden. 385 seien wieder freigelassen worden. Sie warnte die Bürger, dass sie für die Organisation der Proteste strafrechtlich belangt werden könnten.

Eskalation der staatlichen Gewalt

Der oppositionelle Koordinierungsrat sprach angesichts der im Vergleich zum vergangenen Wochenende sehr viel höheren Zahl an Festnahmen von einer „neuen Phase der Eskalation der Gewalt gegen friedliche Demonstranten“.

Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 9. August gehen die Belarussen zu Zehntausenden gegen den seit 26 Jahren mit eiserner Hand regierenden Machthaber auf die Straße. Die größten Versammlungen finden dabei an den Sonntagen statt.

Die Demonstranten werfen Lukaschenko Wahlfälschung vor und fordern Neuwahlen. Dabei lassen sie sich auch von dem gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte nicht abschrecken. (afp)



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