Mit den Krisen im Mittleren Osten und Japan droht eine neue Rezession

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Geschlossen: Die Schriftzeichen besagen, dass Japan Railway am 14. März 2011 auf dem Bahnhof von Tokio keine Bahn-Tickets mehr ausgibt. Bei geschlossenen Häfen, Flughäfen und Autobahnen sowie auch bei Produktionsstätten werden erhebliche wirtschaftliche Verluste nicht ausbleiben.Foto: Jiji Press / AFP / Getty Images
Von 7. April 2011

Krisen im Nahen Osten und Japan drohen, die amerikanische und globale Wirtschaft in eine zweite Rezession zu stürzen.

Seitdem die wirtschaftliche Erholung im Juli 2009 begann, ergab das BIP-Wachstum in den USA lediglich 2,8 Prozent. Das ist ein Tempo, das nicht ausreicht, um die Arbeitslosigkeit auf ein erträgliches Niveau zu senken. Und dieses geringe Wachstum lässt die Wirtschaft bei dem geringsten Hickser und jeder Verzögerung anfällig werden für eine Rezession.

Vor den Unruhen im Nahen Osten prognostizierten Ökonomen für 2011 ein Wachstum von 3,5 Prozent, aber der Anstieg der Ölpreise auf 110 US-Dollar pro Barrel und Benzin auf 3,62 US-Dollar pro Gallone wird wahrscheinlich einen halben Punkt oder vielleicht mehr kosten. Das zu diesen rosigen Aussichten. Sollte der Ölpreis auf 140 US-Dollar pro Barrel ansteigen, würden die Benzinpreise die 4,00 Dollar-Marke pro Gallone übersteigen und das US-Wachstum könnte auf  2,5 Prozent sinken. Das wäre kaum genug, um den Stand zu erhalten und auch nicht genug, um viele neue Arbeitsplätze zu schaffen. Wahrscheinlich viel weniger Arbeitsplätze als die 1,5 Millionen pro Jahr, die notwendig wären, um mit dem Bevölkerungswachstum und dem Wachstum der Erwerbsbevölkerung gleichzuziehen.

Sollte darüber hinaus Japan durch die Krise seine Fertigung für mehr als einen oder zwei Monate herunterfahren, könnte das US-BIP-Wachstum um einen weiteren halben Punkt in den Bereich von 2,5 Prozent sinken.

Ein Anstieg des Ölpreises auf 140 US-Dollar pro Barrel und eine anhaltende Krise in Japan würde die Situation noch verschlimmern. Das Wachstum würde sich auf zwei Prozent verlangsamen, Unternehmen würden mit Entlassungen beginnen  – voilá, Armageddon ist da.

Für die Banker ist all dies nur ein Klacks. Denn der Ökonom Ben Bernanke leiht ihnen mehr Geld für Null Zinsen, sie werden mit Oil Futures, also mit zukünftigen Preisen für Öl handeln und die japanischen Schulden umstrukturieren und sich selbst wieder fette Boni zahlen. Man wird es erleben!

Was China anbelangt, wird seine merkantilistische Politik und das Horten von US-Dollars, Euros und Yens es erlauben, das Schlimmste zu vermeiden. Weitere Konjunkturprogramme, die  verwendet werden müssen, um nur chinesische Waren zu beschaffen – zur Erfüllung des lang vernachlässigten Bedarfs in der Gesundheitsversorgung, der Bildung und dergleichen – lässt Chinas Wirtschaft weiter brummen und sie im Westen an Boden gewinnen.

Aber Washington – Vorsicht! Eine zweite Rezession würde ausreichen, um die Bundesfinanzen in die gleiche Schachtel zu legen, wie die mit noch mehr Problemen belasteten Staaten, etwa Griechenland. Die 9,5 Billionen US-Dollar eines zehnjährigen Defizits, das das CBO (Congressional Budget Office) entwarf, könnten leicht auf 15 oder 20 US-Billionen Dollar hochspringen und die Bond-Vigilantes könnten Washington zwingen, Geld zu drucken – die Zinssätze, die Washington für neue Anleihen zu zahlen hätte, wären unerschwinglich.

Hyper-Inflation und eine schreckliche zweite Rezession oder Schlimmeres könnten die Folgen sein.

Peter Morici ist Professor an der Smith School of Business, University of Maryland School und ehemaliger Chefökonom der US International Trade Commission.

Englischer Originalartikel unter: Crises in Middle East and Japan Threaten Another Recession

 



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