Moldau kauft im Streit mit Gazprom Erdgas aus Polen

Titelbild
Die russische Firma Gazprom.Foto: YURI KADOBNOV/Getty Images
Epoch Times26. Oktober 2021

Die ehemalige Sowjetrepublik Moldau, gelegen zwischen der Ukraine und Rumänien, wird erstmals in ihrer Geschichte nicht ausschließlich aus Russland Erdgas beziehen.

Die moldauische Regierung in Chisinau teilte am Montagabend mit, sie habe einen Vertrag mit dem staatlichen polnischen Energiekonzern PGNIG über die „testweise“ Lieferung von einer Million Kubikmeter Gas an das moldauische Unternehmen Energocom geschlossen. Die kleine Republik reagiert damit auf eine Preiserhöhung des staatlichen russischen Erdgaslieferanten Gazprom.

Das Parlament in Chisinau hatte am Freitag als Reaktion auf die Preissteigerung einen 30-tägigen Notstand erklärt. Der Vertrag mit Gazprom war Ende September ausgelaufen. Gazprom verlängerte ihn bis Ende Oktober, warnte aber vergangene Woche, sollte Chisinau keinen neuen Vertrag schließen, könnte das Unternehmen seine Lieferungen auch stoppen. Gazprom erhöhte die Preise von 550 Dollar pro tausend Kubikmeter auf 790 Dollar (680 Euro).

Vize-Regierungschef Andrej Spinu sagte, diese Preiserhöhung sei nicht gerechtfertigt und „nicht realistisch“ für das ärmste Land Europas. Spinu wollte am Mittwoch nach Moskau zu Gesprächen mit Gazprom-Chef Alexej Miller reisen. Regierungschefin Natalia Gavrilita sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax, Moldau sei an einem „langfristigen Vertrag“ interessiert – „zu beiderseitig günstigen Preisen und Bedingungen“.

In Moldau war im vergangenen Jahr die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu gewählt worden. Ihre Partei gewann im Juli mit mehr als 52 Prozent der Stimmen die Parlamentswahl. (afp/oz)



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