Moskau meldet volle Kontrolle über Mariupol

Seit Wochen haben russische Truppen Mariupol eingekreist. Nun meldet der russische Verteidigungsminister, die Stadt sei eingenommen. Doch in einem Stahlwerk harren immer noch Kämpfer und Zivilisten aus.
Titelbild
Kremlchef Wladmimir Putin und Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Moskau. Symbolbild.Foto: Alexey Nikolskiy/Sputnik/dpa
Epoch Times21. April 2022

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Das russische Militär hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu die umkämpfte südostukrainische Hafenstadt Mariupol unter seine Kontrolle gebracht. Das teilte Schoigu am Donnerstag bei einem mit Kremlchef Wladimir Putin im Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit.

„Die verbliebenen ukrainischen Kampfeinheiten haben sich auf dem Industriegelände der Fabrik Azovstal verschanzt“, sagte Schoigu.

Putin: Belagerung statt Erstürmung des Stahlwerks

Präsident Putin ordnete an, das Stahlwerk nicht zu stürmen. Die Erstürmung des Komplexes sei nicht sinnvoll, sagte Putin. „Wir müssen an das Leben und die Gesundheit unserer Soldaten und Offiziere denken“, sagte der Kremlchef weiter. Vielmehr sollte das Gebiet so engmaschig belagert werden, dass „keine Fliege mehr heraus kann“.

Er forderte die Menschen in dem Stahlwerk auf, die Waffen niederzulegen. „Die russische Seite garantiert ihnen das Leben“, sagte Putin. Er sprach von einem Erfolg und der „Befreiung Mariupols“ und ordnete an, die beteiligten Militärs auszuzeichnen. „Sie sind alle Helden“, sagte Putin.

Nach Darstellung Schoigus sind die ukrainischen Einheiten vollständig blockiert. Der Minister sagte, dass die Fabrik in drei bis vier Tagen ebenfalls eingenommen werden solle. Dort seien auch ausländische Söldner.

Über die angebotenen humanitären Korridore habe niemand das Werk verlassen, sagte der Minister. Zuvor hatte die ukrainische Seite Verhandlungen über das Schicksal der Kämpfer und die Rettung von Zivilisten, die in dem Werk Zuflucht gesucht hätten, vorgeschlagen.

Schoigu teilte zudem mit, dass die Stadt stark vermint sei. „Alle wichtigen Objekte der städtischen Infrastruktur, darunter auch der Seehafen und das Fahrwasser wurden nicht nur vermint, sondern auch noch blockiert durch Schwimmkräne“, sagte er. Vielen ausländischen Schiffen sei dadurch die Ausfahrt verwehrt worden.

Mariupol war schon kurz nach Beginn des Krieges am 24. Februar von russischen Truppen eingekreist worden. Die Stadt wurde bei den Gefechten weitgehend zerstört. (dpa/afp/red)



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