Nach Korruptionsvorwurf: Milliardär gewinnt Prozess gegen Kreml-Kritiker Nawalny

Anfang März stellte Nawalny ein Video ins Netz, in dem er Dmitrij Medwedew und den Milliardär Alischer Usmanow der Korruption beschuldigt. Nun soll er sein Video entfernen und seine Äußerungen öffentlich widerrufen.
Titelbild
Alexej Nawalny.Foto: VASILY MAXIMOV/AFP/Getty Images
Epoch Times31. Mai 2017

Der russische Milliardär Alischer Usmanow hat den vom ihm angestrengten Prozess wegen Verleumdung gegen den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny gewonnen. Das Ljublinski-Gericht in Moskau befand am Mittwoch, dass Nawalny zu Unrecht Korruptionsvorwürfe gegen Usmanow verbreitete. Er habe damit Usmanows „Ehre, Würde und Ruf als Geschäftsmann“ untergraben.

Wie die Nachrichtenagentur Ria Nowosti meldete, verurteilte das Gericht den Blogger dazu, seine Äußerungen öffentlich zu widerrufen und ein von ihm ins Internet gestelltes Video zu entfernen.

Nawalny lehnte das ab, wie er Journalisten nach der Gerichtsverhandlung erklärte. Seine Ermittlungen beruhten auf Tatsachen, sagte er.

Usmanow: Nawalny hat „rote Linie überschritten“

Nawalny hatte Anfang März ein YouTube-Video veröffentlicht, in dem Regierungschef Dmitrij Medwedew vorgeworfen wird, über ein undurchsichtiges Netzwerk von Stiftungen ein Immobilienimperium zu kontrollieren.

Der Großunternehmer Usmanow soll demnach ein vier Hektar großes Grundstück in einem teuren Moskauer Vorort einem Fonds geschenkt haben, der in Verbindung mit dem russischen Ministerpräsidenten stehe.

Usmanow weist den Vorwurf der Bestechung entschieden zurück und beschuldigt Nawalny, eine „rote Linie überschritten“ zu haben. Nach seinen Worten wurde das fragliche Grundstück im Zuge eines Immobiliengeschäfts gegen ein anderes Grundstück getauscht, das an sein Anwesen angrenzt.

Nach Nawalnys Video: Demonstrationen gegen Korruption

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen Usmanow und Medwedew hatten Ende März in Moskau und zahlreichen anderen russischen Städten tausende Menschen gegen Korruption demonstriert. Allein in Moskau wurden hunderte Teilnehmer festgenommen, darunter Nawalny.

Nach Verbüßung seiner 15-tägigen Haftstrafe kam er wieder auf freien Fuß. Für den russischen Unabhängigkeitstag am 12. Juni rief Nawalny zu neuen Protesten auf. (afp)



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