Nach „Maria“: Puerto Ricos Regierung dringt auf Hilfe aus Washington – es gibt eine „humanitäre Krise“

Angesichts der schweren Verwüstungen durch Hurrikan "Maria" auf Puerto Rico hat der Gouverneur des US-Außengebiets Unterstützung durch die Bundesregierung in Washington gefordert. Das sei eine humanitäre Katastrophe, die 3,4 Millionen US-Bürger betreffe.
Titelbild
Verwüstung nach Hurrikan „Maria” in Puerto Rico.Foto: RICARDO ARDUENGO/AFP/Getty Images
Epoch Times26. September 2017

Der Gouverneur von Puerto Rico, Ricardo Rossello, hat vor einer „humanitären Krise“ gewarnt, sollten die USA der von Hurrikan „Mary“ verwüsteten Karibikinsel nicht rasch zur Hilfe kommen.

„Puerto Rico ist Teil der Vereinigten Staaten. Wir brauchen jetzt sofort Taten“, sagte Rossello am Montag vor Journalisten in der Hauptstadt San Juan. Andernfalls sei ein „massiver Exodus“ der Inselbewohner zu befürchten.

Angesichts der zunächst nur spärlich eintreffenden Hilfe aus den USA verschlechtern sich seit Tagen die Lebensbedingungen in Puerto Rico: Es gibt kaum noch Lebensmittel oder Treibstoff, die Telefonverbindungen sind zusammengebrochen. Vor den Geschäften stehen die Menschen stundenlang Schlange in der Hoffnung, Lebensmittel zu ergattern. Wo es geht, greifen die Menschen zur Selbsthilfe. Gouverneur Rossello wies auf die schwierige finanzielle Lage seiner hochverschuldeten Insel hin, die die Situation zusätzlich erschwere.

Nach Kritik an seiner mangelnden Unterstützung für Puerto Rico erklärte US-Präsident Donald Trump am Montag, die Insel stecke in „tiefen Schwierigkeiten“. Das  vorher schon störanfällige alte Stromnetz sei zerstört, ein Großteil der Insel verwüstet, erklärte Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Milliarden Dollar von Schulden, die Puerto Rico bei den Banken habe, erschwerten den Wiederaufbau. Dieses Problem müsse angepackt werden.

Trump hatte zuvor heftige Vorwürfe einstecken müssen, weil er sich über Tage mit Stars des US-Football und Basketball über deren angeblich mangelnde patriotische Gesinnung anlegte, statt sich auf die Unterstützung der verzweifelten Menschen in Puerto Rico zu konzentrieren.

Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders wies den Verdacht zurück, das Weiße Haus habe auf die Verwüstungen der größtenteils von Latinos bewohnten Karibikinsel langsamer reagiert als auf die Zerstörungen auf dem US-Festland nach den Hurrikans „Harvey“ und „Irma“.

Das Bemühen des Weißen Hauses, eine rasche Freigabe öffentlicher Gelder zu ermöglichen, um den Sturmopfern zu helfen, sei „beispiellos“ gewesen, sagte Sanders. Sie fügte hinzu, die Regierung werde auch weiterhin alles tun, um Hilfestellung zu geben. Dagegen kritisierte der demokratische Abgeordnete Adam Smith, die Antwort von Trumps Verwaltung auf die Krise sei „gänzlich unzureichend“ und „eine Schande“. (afp)



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