Nach Militärputsch: Westafrikanische Staatschefs beraten über Mali

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18. August 2020, Bamako, Mali - Ein Mann hält ein Schild zum Abschied von IBK, das sich auf den malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita bezieht.Foto: John Kalapo/Getty Images
Epoch Times20. August 2020

Die westafrikanischen Staatschefs haben am Donnerstag ihre Krisenberatungen über den Militärputsch in Mali aufgenommen. Bei einer Videokonferenz am Donnerstag sagte der Präsident von Niger und derzeitige Vorsitzende der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), Mahamadou Issoufou, die Situation im Mali sei „ernst“ und stelle eine Herausforderung für die Sicherheit der Region dar.

Laut einem AFP vorliegenden Manuskript sagte er weiter, der Regierungsumsturz „zeigt uns den Weg, der beim Aufbau starker demokratischer Institutionen in unserer Region noch vor uns liegt“.

In der Ecowas sind insgesamt 15 Staaten organisiert, darunter auch Mali. Bereits kurz nach der Absetzung des malischen Präsidenten Ibrahim Boubacar Keita durch Teile der Armee in der Nacht zum Mittwoch hatte die Ecowas Sanktionen gegen die „Putschisten und ihre Partner und Kollaborateure“ verlangt. Die Staatengemeinschaft bemüht sich um eine friedliche Lösung in dem Konflikt und wird dabei von der EU unterstützt.

Während der Putsch international scharf kritisiert wird, unterstützt die malische Opposition der Parteienallianz M5-RFP die Anführer des Putsches. Diese hatten monatelang Massenproteste gegen Keita organisiert.

Der abgesetzte Präsident Keita war 2012 selbst nach einem Putsch an die Macht gekommen. Wie Nigers Präsident Issoufou seine westafrikanischen Kollegen nun erinnerte, hatte der damalige Staatsstreich „terroristischen und kriminellen Organisationen“ ermöglicht, „zwei Wochen lang zwei Drittel des malischen Territoriums zu besetzen“. Die Staatschefs wollten Strategien diskutieren, um eine „rasche Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung“ in Mali zu erreichen.

Malis nun gestürzte Regierung kämpfte seit 2012 mit ausländischer Unterstützung gegen islamistische Milizen, die vor allem im Norden des Landes aktiv sind. Die EU unterstützt die Regierung mit einer Ausbildungsmission, an der – ebenso wie an der UN-geführten Mission Minusma – auch die Bundeswehr beteiligt ist. Derzeit nehmen rund 900 Bundeswehrsoldaten und Bundespolizisten an Minusma teil. Zudem sind aktuell etwa 75 deutsche Soldaten an der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt. (afp)



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