Nach zahlreichen Korruptionsskandalen endlich fertig: Venedig testet Hochwasserschutz-Anlage

Seit Jahren wird gebaut, aber Korruptionsskandale erschwerten das Projekt, eine Flutschutzanlage für Venedig zu errichten, immer wieder. Jetzt laufen erste Tests - aber Umweltschützer haben Bedenken.
Titelbild
Ein Arbeiter steht auf einer Baustelle des Mose-Projekts.Foto: Antonio Calanni/AP/dpa/dpa
Epoch Times10. Juli 2020

Venedig hat erstmals eine Flutschutzanlage umfassend getestet. Dabei wurden alle Barrieren des Hochwasserschutzprojekts „Mose“ ausgefahren, die die Lagunenstadt künftig vor verheerenden Überschwemmungen schützen sollen.

Fälle von Korruption und Kriminalität hätten in der Vergangenheit das Projekt überschattet, sagte Regierungschef Giuseppe Conte in Venedig, als er den Test eröffnete. „Lasst uns alle auf das Ziel konzentrieren: Wir sollten alle hoffen, dass es funktioniert.“

Seit Jahrzehnten in Planung

„Mose“ ist seit Jahrzehnten in Planung, vor rund 17 Jahren erfolgte der erste Spatenstich. Bürokratie, Korruptionsskandale und unterschiedliche politische und wirtschaftliche Interessen hatten das Mammut-Projekt immer wieder verzögert.

Es soll nun Ende 2021 endgültig fertig werden und rund sechs Milliarden Euro kosten. Aber schon diesen Herbst sollte es die Unesco-Stadt vor Hochwasser schützen, sagte Conte.

Venedig wird vor allem in den Herbst- und Wintermonaten immer wieder von Hochwasser überflutet. Vergangenes Jahr im November hatte eine Rekordflut verheerende Schäden angerichtet und den Tourismus zum Erliegen gebracht. Danach hatten Politiker versprochen, dass „Mose“ nun wirklich schnell fertig werde.

Allerdings haben viele Bewohner Venedigs und Umweltschützer Zweifel am Nutzen des Projekts. Sie befürchten, dass die unterirdische Anlage, bei der Barrieren an drei Laguneneingängen ausgefahren werden können, das Ökosystem der Lagune weiter gefährdet und schon jetzt veraltet ist. Auch am Freitag demonstrierten Aktivisten gegen das Projekt. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion