Nato-Partner fordern Kampfpause in Syrien – die Türkei jedoch wird keine Waffenruhe in Afrin umsetzen

Die Türkei hat nicht vor in der nordwestsyrischen Region Afrin eine Waffenruhe umzusetzen. Das Nato-Land zeigt wenig Kooperationsbereitschaft.
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Von der Türkei unterstützte syrische Rebellen in Afrin.Foto: OZAN KOSE/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Februar 2018

Die Türkei hat am Mittwoch Forderungen Frankreichs und der USA zurückgewiesen, die UN-Resolution für eine landesweite Waffenruhe in Syrien auch in der nordwestsyrischen Region Afrin umzusetzen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte in einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan am Montag gemahnt, dass die 30-tägige Feuerpause auch für Afrin gelte, wie das französische Präsidialamt mitteilte.

Das türkische Außenministerium warf Paris daraufhin am Mittwoch einen „Mangel an Objektivität“ vor. Der Elysée-Palast habe den Inhalt des Gesprächs falsch wiedergegeben und die „Öffentlichkeit falsch informiert“, hieß es.

Demnach erwähnte Macron nicht ausdrücklich Afrin, wo die türkische Armee seit Januar gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) vorgeht.

Die Türkei hat die Resolution des UN-Sicherheitsrats für eine 30-tägige Waffenruhe zwar begrüßt, zugleich aber betont, dass sie die türkische Offensive in Afrin nicht betreffe. Aus Sicht Ankaras handelt es sich bei der YPG um eine Terrororganisation, die nicht unter die UN-Resolution fällt. Allerdings wird die YPG vom UN-Sicherheitsrat nicht als Terrororganisation betrachtet.

Die US-Außenamtssprecherin Heather Nauert betonte, dass die UN-Resolution sehr wohl für Afrin gelte. „Die Türkei kann den genauen Text der UN-Sicherheitsratsresolution gerne noch einmal lesen“, sagte Nauert. Nur Dschihadistengruppen seien von der Feuerpause ausgenommen. Das türkische Außenministerium wies Nauerts Äußerungen zurück und betonte, der Einsatz in Afrin diene der legitimen Selbstverteidigung gegen „Terroristen“. (afp)



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