Israel: Netanjahu schließt Rücktritt im Fall einer Anklage wegen Korruption aus

"Ich habe nicht die Absicht zurückzutreten", betonte Netanjahu bei einer Pressekonferenz in Rio de Janeiro. Gegen den israelischen Ministerpräsidenten wird wegen Korruption ermittelt. Auch im Fall einer Anklage werde er an seinem Amt festhalten, sagte Netanjahu.
Titelbild
Israels Premier Benjamin Netanjahu.Foto: Amos Ben Gershom/GPO via Getty Images
Epoch Times31. Dezember 2018

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen Rücktritt im Zusammenhang mit den Korruptionsermittlungen gegen ihn ausgeschlossen. Auch im Fall einer möglichen Vorladung durch den Generalstaatsanwalt werde er an seinem Amt festhalten, sagte Netanjahu am Montag bei einem Staatsbesuch in Brasilien. Eine solche Anhörung ist ein erforderlicher Verfahrensschritt vor einer Anklageerhebung.

„Ich habe nicht die Absicht zurückzutreten“, betonte Netanjahu bei einer Pressekonferenz in Rio de Janeiro. Bei der Ermittlungen werde nichts herauskommen, zudem sei er rechtlich nicht verpflichtet, im Fall einer Anklage sein Amt aufzugeben.

Die Entscheidung über eine Anklage gegen den Regierungschef trifft der Generalstaatsanwalt. Die Polizei hatte sich in drei Fällen dafür ausgesprochen, Anklage gegen den Regierungschef zu erheben.

Gefälligkeiten im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar

In einem Fall geht es um den israelischen Telekommunikationsriesen Besek. Die Ermittler vermuten, dass Netanjahu versucht hat, sich eine günstige Berichterstattung von der zu Besek gehörenden Nachrichtenseite „Walla“ zu erkaufen. Der Konzern könnte im Gegenzug von Gefälligkeiten der Regierung im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar profitiert haben.

In einem anderen Fall geh es um den Verdacht, Netanjahu und seine Familie hätten Luxusartikel im Wert von einer Million Schekel (rund 237.000 Euro) als Gegenleistung für Gefälligkeiten angenommen.

Zudem wird Netanjahu vorgeworfen, er habe von der Zeitung „Jediot Aharonot“ eine positive Berichterstattung verlangt, um im Gegenzug ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das die Verbreitung der Konkurrenzzeitung „Israel Hajom“ begrenzt hätte.

Netanjahu weist alle Vorwürfe zurück und beklagt eine „Hexenjagd“. Umfragen zufolge hat er trotz der Anschuldigungen gute Chancen, sich bei der vorgezogenen Wahl im April ein neues Mandat zu sichern. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion