Heftige Fallwinde: Neun Bergsteiger bei Unglück im Himalaja getötet

Bei einem Unglück am Himalaja sind alle neun Mitglieder einer südkoreanischen Expedition ums Leben gekommen. "Das Basislager sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert", schilderte Dan Richards vom Rettungsdienst Global Rescue.
Titelbild
Der Mount Gurja Himal in Nepal im Abendlicht.Foto: iStock
Epoch Times14. Oktober 2018

Bei einem Unglück im Himalaja sind alle neun Mitglieder einer Expedition ums Leben gekommen. Rettungskräfte bargen am Sonntag die Leichen von fünf südkoreanischen Bergsteigern und ihren vier einheimischen Helfern und versuchten, die Umstände des Unglücks aufzuklären. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde das Basislager der Bergsteiger am nepalesischen Mount Gurja offenbar durch heftige Fallwinde einer Lawine so stark getroffen, dass die Körper der Männer zerschmettert wurden.

In dem auf 3500 Metern Höhe im Dhaulagiri-Gebirge gelegenen Basislager der Expedition stießen Rettungskräfte auf die zerfetzten Reste von Zelten und zerschmetterte Ausrüstungsgegenstände. Die Leichen der neun Bergsteiger lagen am Boden zerstreut, sie wiesen Kopfverletzungen und Knochenbrüche auf.

„Offenbar gab es eine Lawine aus Gletschereis und Schnee, und der dadurch ausgelöste Fallwind hat den Zeltplatz getroffen und die Bergsteiger zu Boden geschleudert“, sagte der Helfer Suraj Paudyal, der als einer der ersten am Sonntag das Lager erreichte. Das Basislager lag direkt neben einer engen Schlucht, in der die herabstürzenden Eismassen heftigen Wind auslösten. „Das Basislager sieht aus, als wäre eine Bombe explodiert“, schilderte Dan Richards vom Rettungsdienst Global Rescue.

Per Hubschrauber wurden die Leichen der Expeditionsteilnehmer zunächst nach Pokhara in der nepalesischen Annapurna-Region geflogen, von wo sie nach Kathmandu gebracht werden sollten.

Das Unglück ereignete sich vermutlich am Donnerstag oder Freitag – der genaue Zeitpunkt blieb unklar, da es keine Überlebenden gibt. Tour-Organisator Trekking Camp Nepal alarmierte am Samstagmorgen die Rettungskräfte, nachdem sich die Expeditionsteilnehmer mehr als 24 Stunden nicht gemeldet hatten. Eine Hubschrauberbesatzung sichtete die Leichen, konnte jedoch am Samstag wegen starken Windes zunächst nicht landen.

Die Unglücks-Expedition stand unter der Führung des erfahrenen südkoreanischen Bergsteigers Kim Chang Ho, der die 14 höchsten Berggipfel der Erde ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen hatte. Das Team hielt sich seit Anfang des Monats am 7193 hohen Mount Gurja auf. Die Bergsteiger wollten den Gipfel auf einer bislang noch nie genutzten Route ersteigen. Insgesamt bezwangen bislang nur 30 Menschen den Mount Gurja, der letzte erfolgreiche Gipfelsturm datiert aus dem Jahr 1996. (afp)



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