Neuseeländische Behörden melden weitere Todesopfer nach Vulkanausbruch

Unter den Verletzten durch den Vulkanausbruch sind auch vier Deutsche, teilte das Auswärtige Amt mit. Die Zahl der Toten stieg auf 18.
Titelbild
Neuseeländischen Streitkräfte Bergen Personen auf der Insel White Island in Whakaari. Sechs Leichen wurden geborgen und befinden sich nun an Bord der HMNZS Wellington.Foto: Neuseeland Defence Force via Getty Images
Epoch Times15. Dezember 2019

Knapp eine Woche nach dem Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island haben die Behörden am Wochenende weitere Todesopfer gemeldet. Die neuseeländische Polizei teilte am Sonntag mit, die Zahl liege nun bei 18 Toten. Demnach starb eine Australierin, die nach dem Unglück in ein Krankenhaus in Sydney geflogen worden war, an ihren lebensgefährlichen Verletzungen. Taucher setzten derweil die Suchaktionen nach zwei Vermissten fort.

Wie die Polizei mitteilte, wurden sieben Todesopfer identifiziert, darunter vier Australier, zwei US-Staatsbürger mit ständigem Wohnsitz in Australien sowie ein neuseeländischer Touristenführer, der am Montag zum Zeitpunkt des Ausbruchs mit den Touristen auf der Vulkaninsel unterwegs war.

26 Verletzte werden nach Behördenangaben noch in Krankenhäusern in Neuseeland und Australien behandelt. Die meisten von ihnen schwebten wegen schwerster Verbrennungen weiter in Lebensgefahr. Die Brandverletzungen seien so schwer, dass Neuseeland nach Angaben von Medizinern Haut für Transplantationen aus dem Ausland einführen musste.

Insgesamt hatten sich zum Zeitpunkt der Eruption am Montag 47 Touristen und Reiseführer auf der Insel in der Bay of Plenty etwa 50 Kilometer vor der Küste der neuseeländischen Nordinsel aufgehalten. Darunter waren vier Deutsche, die nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin Verletzungen davontrugen.

Taucher: Sicht unter Wasser zwischen „null und zwei Metern“

Unter den 18 Toten befanden sich laut Behörden auch zwei Vermisste, deren Leichen bislang noch nicht gefunden wurden. Taucher setzten ihre Suchaktionen unter schwierigen Bedingungen fort. Nachdem eine Suche auf der Insel erfolglos geblieben war, kehrten sie laut Polizei am Sonntagnachmittag (Ortszeit) aufs Meer zurück, um im Wasser weiterzusuchen. Die Sicht unter Wasser liege zwischen „null und zwei Metern“.

Vize-Polizeichef Mike Clement sagte, die Leichen könnten aus dem Bach, in dem sie zuletzt am Montag gesehen wurden, ins Meer gespült worden sein. Er verstehe, wie frustrierend es für die Angehörigen sei, dass die Leichen noch nicht geborgen werden konnten. Die Polizei habe aber nach wie vor Hoffnung. „Wir geben nicht so leicht auf“, sagte Clement.

Gefahrenstufe zwei für den Vulkan

Laut Wissenschaftlern, die die seismologischen Aktivitäten auf der Insel überwachen, nahm die Wahrscheinlichkeit einer neuen Eruption am Wochenende ab – das Risiko blieb aber bestehen. Demnach wurde die Gefahrenstufe zwei beibehalten, wonach sich der Vulkan in einem „moderaten bis erhöhten Unruhezustand mit Ausbruchspotenzial“ befand.

Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern kündigte für Montag eine Schweigeminute für die Opfer des Vulkanausbruchs an. „Gemeinsam können wir denjenigen, die gestorben sind oder verletzt wurden, unsere Trauer zeigen“, erklärte Ardern. Die Schweigeminute soll demnach um 14.11 Uhr (Ortszeit; 02.11 Uhr MEZ) stattfinden, genau eine Woche nach dem Ausbruch.

Am Freitag hatten Elitesoldaten in einem hochriskanten Einsatz sechs Todesopfer geborgen. Trotz der Gefahr einer weiteren Eruption betraten sie die Vulkaninsel und brachten die Leichen per Hubschrauber auf ein vor der Insel liegendes Marineschiff. (afp)



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