Neuseelands: Regierungspartei wegen Umgangs mit Missbrauchsvorwürfen in der Kritik

Premierministerin Jacinda Ardern soll im Falle eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffes nicht angemessen nachgegangen sein. Der Präsident von Arderns Labour-Partei, Nigel Haworth, trat nach Angaben der Partei deshalb bereits zurück.
Titelbild
Neuseelands PremierministerinvJacinda Ardern.Foto: Hagen Hopkins/Getty Images
Epoch Times11. September 2019

Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern steht wegen des Umgangs ihrer Labour-Partei mit einem mutmaßlichen sexuellen Übergriff in der Kritik. Parteipräsident Nigel Haworth trat am Mittwoch zurück, nachdem ihm vorgeworfen worden war, den Anschuldigungen nicht angemessen nachgegangen zu sein. Es ist der schwerste Skandal, mit dem sich die Regierungschefin seit ihrem Amtsantritt Ende 2017 auseinandersetzen muss.

Eine freiwillige Helferin der Partei hatte einen hochrangigen Parteimitarbeiter eines sexuellen Übergriffs im Februar vergangenen Jahres beschuldigt. Im Oktober informierte die 19-Jährige nach eigenen Angaben Haworth über den Vorfall. Nach einer parteiinternen Untersuchung wurden jedoch keine Maßnahmen gegen den Mann ergriffen.

Haworth, der als treibende Kraft hinter Arderns Wahlsieg 2017 gilt, erklärte am Dienstag, die 19-Jährige habe ihn nicht über die Schwere der Anschuldigungen informiert. Die Frau bestritt das und ließ Medien E-Mails und Dokumente zukommen, die ihre Version der Ereignisse belegen sollen. Auch andere Freiwillige erklärten, die Beschwerde der Frau sei von der Partei nicht ernst genommen worden.

Premierministerin Ardern räumte am Mittwoch nun Fehler ihrer Partei ein und bat um Entschuldigung für die Art, wie die Angelegenheit behandelt wurde. Ardern erklärte, sie sei nicht darüber informiert worden, dass es sich bei der Beschwerde um einen sexuellen Übergriff gehandelt habe. Eine unabhängige Rechtsanwältin wurde beauftragt, den Fall zu prüfen und Ardern direkt Bericht zu erstatten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion