Nigeria verhandelt mit Boko Haram über Freilassung verschleppter Mädchen

Es gehe um die Freilassung der mehr als 200 Schülerinnen, die fast genau vor drei Jahren in Chibok im Nordosten Nigerias entführt worden waren. Als Vermittler nannte Sprecher Garba Shehu das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Schweizer Regierung.
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Die Menschen fliehen vor den radikalen Islamisten Boko Haram in Nigeria.Foto: STRINGER/AFP/Getty Images
Epoch Times13. April 2017

Die Regierung Nigerias verhandelt nach Angaben der Präsidentschaft mit der Islamistengruppe Boko Haram über die Freilassung verschleppter Mädchen. Ein Präsidentensprecher sagte dem britischen Sender BBC am Donnerstag, bei den Verhandlungen seien mehrere ausländische Länder als Vermittler tätig.

Es gehe um die Freilassung der mehr als 200 Schülerinnen, die fast genau vor drei Jahren in Chibok im Nordosten Nigerias entführt worden waren.

Es gehe aber auch um alle anderen Geiseln in der Gewalt von Boko Haram. Die Armee setze ihre Aktion fort, um den Nordosten „von den immer noch präsenten Terroristen zu befreien, insbesondere den Sambisa-Wald“.

Als Vermittler nannte Sprecher Garba Shehu das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Schweizer Regierung. Beide waren bereits an Verhandlungen im vergangenen Jahr beteiligt, die zur Freilassung von rund 20 Schülerinnen geführt hatten.

Shehu sprach von äußerst schwierigen und komplizierten Verhandlungen, die „Ausdauer und Geduld“ erforderten. Der Aufenthaltsort der Mädchen sei den Behörden nicht bekannt. 195 der am 14. April 2014 verschleppten Mädchen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren werden immer noch vermisst.

In der Hauptstadt Abuja und in der Wirtschaftsmetropole Lagos finden am Freitag auf Initiative der Gruppe Bring Back Our Girls (Bringt unsere Mädchen zurück) Kundgebungen aus Anlass des Jahrestags der Verschleppung statt.

Boko Haram kämpft seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 20.000 Menschen wurden in dem Konflikt seit 2009 getötet, tausende Zivilisten verschleppt. 2,6 Millionen Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. 2014 weiteten die Boko-Haram-Kämpfer ihre Angriffe auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad aus.   (afp)

 



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