Nord Stream 2: Pence warnt vor Spaltung des Westens durch russische Öl- und Gasexporte

US-Vizepräsident Mike Pence.
Foto: Aubrey Gemignani/NASA via Getty Images
US-Vizepräsident Mike Pence hat bei einem Besuch in Polen vor einer Spaltung des Westens durch Russland gewarnt. Während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda am Montag warf er Moskau vor, sich in Wahlen einzumischen und seine Öl- und Gaslieferungen zu nutzen, um „unser Bündnis zu spalten“.
Hintergrund der Äußerungen ist die umstrittene Pipeline Nord Stream 2, die russisches Gas nach Deutschland transportieren soll.
Die USA und Polen gehören zu den schärfsten Kritikern des von Deutschland verfochtenem Nord-Stream-2-Projekts. Die Regierungen der beiden Länder kritisieren, dass Deutschland sich mit der Gaspipeline zu sehr von russischem Gas abhängig mache.
Der Westen müsse weiter „wachsam“ gegenüber Russland sein, sagte Pence. US-Präsident Donald Trump hatte sich zuvor offener für eine Annäherung an Moskau gezeigt. Trump hatte beim G7-Treffen in Biarritz vergangene Woche eine Rückkehr Russlands in die Staatengruppe ins Spiel gebracht.
Duda gegen Wiederaufnahme Russlands in die G7-Gruppe
Polens Präsident Duda sprach sich am ebenfalls gegen eine Wiederaufnahme Russlands in die G7-Gruppe unter den „derzeitigen Umständen“ aus.
Er begründete dies mit der „Besetzung“ von Teilen der Ostukraine durch Russland. Moskau war 2014 aus der Gruppe der G8 ausgeschlossen worden, nachdem es die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim annektiert hatte.
Pence hatte am Sonntag in Warschau an den Gedenkfeiern zum Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren teilgenommen. Ursprünglich wollte Trump an der Zeremonie teilnehmen, hatte aber in letzter Minute wegen des bevorstehenden Hurrikans „Dorian“ abgesagt.
Ohne ins Detail zu gehen, bestätigte Trump am Sonntag in Washington, dass er seine Reise nur verschoben habe und „bald“ nach Polen reisen würde.
Polen pflegt seit langem enge Beziehungen zu den USA, die es als Hauptgarant für seine Sicherheit innerhalb des NATO-Bündnisses und als Schutzmacht gegen Russland betrachtet. (afp)
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