Norwegen weist russischen Diplomaten aus

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Flagge Norwegens.Foto: istock
Epoch Times19. August 2020

Wenige Tage nach der Verhaftung eines Norwegers wegen mutmaßlicher Spionage für Russland hat Norwegen einen russischen Diplomaten des Landes verwiesen. „Wir haben den russischen Botschafter darüber informiert, dass ein Mitarbeiter der russischen Botschaft als Diplomat unerwünscht ist und aufgefordert wird, Norwegen zu verlassen“, teilte die Sprecherin des norwegischen Außenministeriums, Siri Svendsen, am Mittwoch (19. August) der Nachrichtenagentur AFP mit.

Grund dafür seien „Machenschaften“, die „nicht mit seiner Rolle und seinem Status als Diplomat vereinbar sind“. Der der Wirtschaftsabteilung der russischen Botschaft zugeordnete Diplomat habe nun bis Ende der Woche Zeit, das Land zu verlassen. Die russische Botschaft in Oslo reagierte zunächst nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.

Derzeit unklar ist, ob es sich um den Begleiter des am Samstag (15. August) in einem Restaurant in Oslo festgenommenen Norwegers handelt. Am Montag erst hatte der norwegische Geheimdienst PST mitgeteilt, einen 50-jährigen Mann wegen des Verdachts der Weitergabe geheimer Informationen an Russland festgenommen zu haben. Dieser habe sich mit einem russischen Geheimdienstoffizier getroffen. Ein Richter ordnete später eine vierwöchige Untersuchungshaft an.

Der Norweger arbeitete für DNV GL, eine Firma, die Zertifizierungen im Energiesektor vornimmt. DNV hatte danach mitgeteilt, dass der betreffende Mitarbeiter aus der Sparte für Öl und Gas keine Sicherheitsfreigabe hatte und „daher nicht an Projekten für die Verteidigungsindustrie, die norwegische Armee oder andere Regierungsstellen, bei denen eine Sicherheitsüberprüfung erforderlich ist, gearbeitet hat“. Laut seinem Arbeitgeber leitete er ein Industrieprojekt zu 3D-Druck.

Russland und Nato-Mitglied Norwegen haben normalerweise gute Beziehungen, doch in den vergangenen Jahrzehnten kam es immer wieder zu gegenseitiger Spionage. Vergangenes Jahr war ein norwegischer Rentner von einem Gericht in Moskau wegen Spionage zu 14 Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Demnach soll der Rentner dem norwegischen Geheimdienst Informationen über Atom-U-Boote der russischen Flotte übermittelt haben. (afp)



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