Notstand in Chile: Überschwemmungen in der Atacama durch El Niño

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Epoch Times27. März 2015

Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet hat in der Region Atacama / Antofagasta den Nationalen Notstand erklärt. In der Atacama gab es schwere Stürme. Bisher sind zwei Todesopfer bestätigt, es werden noch 19 Menschen vermisst, Flüsse und Felder wurden überflutet, Straßen weggespült, 4500 Menschen sind obdachlos und mehr als 7500 Häuser beschädigt.

Nun beginnen die Aufräumarbeiten, eine Massenimpfung gegen Seuchen ist in Planung. Gleichfalls sind Klagen gegen Spekulanten geplant, die aus der Katastrophe wirtschaftlichen Nutzen ziehen wollen.

Die heftigen Niederschläge wurden durch El Niño ausgelöst. Die Atacama ist eine der trockensten Landschaften der Erde, sie befindet sich im Süden Perus und dem Norden Chiles und ist ca. 1200 Kilometer lang. In den zentralen Bereichen der Atacama gibt es seit 15 Millionen Jahren ein absolutes Wüstenklima und Regionen, in denen es noch nie regnete. Im Jahresmittel fällt hier höchstens ein Fünfzigstel der Regenmenge, die im Death Valley gemessen wird. Hinzu kommen große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht (30°C bis -15°C).

Bereits im März 2014 sagte ein Team aus deutschen und israelischen Wissenschaftlern der Universität Gießen (JLU), dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der Bar-Ilan-Universität in Tel Aviv „El Niño“ für 2014/2015 voraus.

In einem El-Niño-Jahr erwärmt sich das Wasser des Pazifiks vor der Südküste Südamerikas, da der Humboldtstrom ausbleibt.

Die Folgen dieser Konstellation sind weltweit zu spüren: weniger Hurrikane an der amerikanischen Ostküste, dafür mehr im Ostpazifik, z.B. Indien (Zyklon "Hudhud" im Oktober 2014), mehr Tornados im Mittleren Westen der USA. Es gibt mehr Regen in Ostafrika, dafür ist es im Süden Afrikas trockener. Es kommt zu einem Massensterben von Fischen, Seevögeln und Korallen vor der peruanischen Küste.

Im El-Niño-Jahr 1997/98 kam es darüber hinaus zu einem geschätzten Absterben von 16 % der weltweiten Riffsysteme. In Deutschland kann es zu einer Abkühlung des Wetters im Sommer kommen, da der Golfstrom sich verändert. (ks)

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