Obamacare-Reform, zweiter Versuch: US-Repräsentantenhaus stimmt über Trumps Gesundheitsplan ab

Zweiter Versuch zur Reformierung von Obamacare: Heute soll das US-Repräsentantenhaus über den neuen Gesundheitsplan von US-Präsident Donald Trump abstimmen. Die Chancen stehen laut Insidern besser.
Titelbild
Das Kapitol in Washington. In ihm finden die Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses statt..Foto: Brendan Hoffman / Getty Images
Epoch Times4. Mai 2017

Diesmal werden die Republikaner genug Stimmen für die Abschaffung der Gesundheitsreform von Ex-Präsident Barack Obama zusammenbekommen, meinte der Mehrheitsführer der Republikaner, Kevin McCarthy, am Mittwochabend im Fernsehsender MSNBC. Das neue Gesetz werde verabschiedet, kündigte McCarthy an. „Es ist ein guter Entwurf“.

US-Präsident Donald Trump hatte schon im Wahlkampf versprochen, Obamas Krankenversicherungssystem, genannt Obamacare, abzuschaffen und durch ein neues Modell zu ersetzen. Ende März war sein erster Entwurf für eine Gesundheitsreform jedoch vor allem am Widerstand aus den eigenen Reihen gescheitert: Viele Republikaner lehnten das Nachfolgemodell ab, so dass die Vorlage kurz vor der geplanten Abstimmung am 24. März zurückgezogen werden musste.

Trump versprach zusätzliche Milliarden

Seit Tagen wurden in Washington die Chancen eines zweiten Anlaufs sondiert: Am Mittwoch setzte die Parteiführung die neue Abstimmung an, nachdem sich die beiden Abgeordneten Fred Upton und Billy Long hinter den neuen Entwurf gestellt hatten. Upton hatte in den Verhandlungen zusätzliche Hilfen von acht Milliarden Dollar (rund neun Milliarden Euro) für Versicherte mit Vorerkrankungen durchgesetzt.

Long berichtete vor Journalisten, wie er mit Trump über die Bedingungen für seine Unterstützung für das Gesetz verhandelt habe. „Der Präsident sagte ‚Billy, wir brauchen dich wirklich: Wir brauchen dich, Mann‘.“ Er habe geantwortet: „Sie haben mich nicht.“ Erst als Trump die zusätzlichen Milliarden Dollar zugesagt habe, sei er mit ins Boot gestiegen, sagte Long. Gesundheitsexperten halten die acht Milliarden Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren allerdings für zu wenig Geld.

Knappe Abstimmung

Die Abstimmung könnte aber trotzdem wieder äußerst knapp ausfallen. Die Republikaner verfügen im Repräsentantenhaus derzeit über 238 Mandate, die oppositionellen Demokraten über 193. Die Demokraten sind geschlossen gegen die Reform. Für die Annahme sind mindestens 216 Stimmen erforderlich, mehr als 22 Abtrünnige aus den eigenen Reihen können sich die Republikaner folglich nicht leisten. Sollte das Projekt vom Repräsentantenhaus abgesegnet werden, würde sich als nächstes der Senat damit befassen.

(afp / rf)



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