Österreich warnt vor Unterstützung von Schlepperbanden – Flüchtlinge sollen auf Inseln bleiben

Der österreichische Innenminister hält es für einen Fehler, die Flüchtlinge und Migranten von den griechischen Inseln auf das Festland zu bringen.
Titelbild
Flüchtlinge und Migranten in Griechenland.Foto: Milos Bicanski | Getty Images
Epoch Times24. Januar 2020

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die von mehreren Bundesländern und Kommunen angebotene Aufnahme von Flüchtlingen aus den überfüllten Lagern in Griechenland abgelehnt.

„Das kann man nur auf europäischer Ebene lösen“, sagte er am Freitag beim Treffen mit seinen EU-Kollegen im kroatischen Zagreb. Dies gelte auch für die Aufnahme von unbegleiteten Kindern. Hier müsse es „zur europäischen Solidarität“ kommen, forderte er. „Wir können da die Griechen nicht alleine lassen.“

Angesichts der überfüllten Lager in Griechenland hatten mehrere Bundesländer und Kommunen angeboten, Plätze für die Aufnahme von unbegleiteten Kindern und Jugendlichen zur Verfügung zu stellen. Dafür ist aber die Zustimmung des Bundesinnenministers nötig. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hatte Seehofer am Mittwoch aufgefordert, dabei „in europäischer Solidarität voranzugehen“.

Nehammer warnt vor Unterstützung von Schlepperbanden

Österreichs Innenminister Karl Nehammer sah Forderungen nach der Verlegung von Flüchtlingen und Migranten von den griechischen Inseln auf das Festland als Fehler. „Wir halten es für falsch“, sagte er in Zagreb. Dies werde nur das Geschäft der Schlepperbanden unterstützen und noch mehr Migranten auf die griechischen Inseln bringen, die letztlich nach Deutschland oder Österreich weiterreisen wollten.

Griechenland war im vergangenen Jahr erneut das Hauptziel von Migranten und Flüchtlingen in Europa. Nach UN-Angaben kamen fast 60.000 von ihnen über den Seeweg und fast 15.000 über den Landweg über die Türkei.

Viele Lager auf den Inseln sind weit über ihre Kapazität besetzt. So befinden sich derzeit 19.000 Menschen im Lager Moria auf Lesbos. Es ist eigentlich nur für gut 2800 Menschen ausgelegt. (afp/so)



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