Österreichs Außenminister wirft Erdogan „diktatorische Züge“ vor

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan "diktatorische Züge" vorgeworfen. Er entwickele das Land in eine falsche und gefährliche Richtung.
Titelbild
Türkei- und EU-Flagge.Foto: Chris McGrath/Getty Images
Epoch Times23. August 2017

Österreichs Außenminister Sebastian Kurz hat dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan „diktatorische Züge“ vorgeworfen.

„Er entwickelt das Land in eine falsche und gefährliche Richtung. Sein Umgang mit Kritikern, Andersdenkenden und Minderheiten ist absolut inakzeptabel. Präsident Erdogan zeigt definitiv diktatorische Züge“, sagte Kurz der „Welt“ (Mittwochausgabe).

Österreich unterstützt die Position von Kanzlerin Merkel, die eine Ausweitung der Zollunion mit Ankara „zurzeit“ ablehnt. „So wie derzeit in der Türkei die Menschenrechte und demokratischen Grundwerte systematisch verletzt werden, ist eine Vertiefung der Zollunion mit der Türkei völlig unrealistisch“, sagte Kurz.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images

Unterstützer des türkischen Präsidenten Erdogan. Foto: Elif Sogut/Getty Images

Hintergrund: Ankara will schnellstmöglich mit der EU über eine Ausweitung der bestehenden Zollunion auf Landwirtschaftsprodukte, öffentliche Aufträge und Dienstleistungen verhandeln. Ziel ist ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Mit Blick auf den von der Türkei nach eigenen Angaben angestrebten EU-Beitritt bis zum Jahr 2023 sagte Kurz: „Auch wenn Ankara bis zum Jahr 2023 einen EU-Beitritt anstrebt, wird das nicht stattfinden.“

Es sei den Europäern bewusst, dass sich im Jahr 2023 die Gründung der türkischen Republik zum hundertsten Mal jähre. „Aber man muss trotzdem klar festhalten: Das Land bewegt sich immer weiter von Europa weg, die wirtschaftlichen Auswirkungen wären für beide Seiten unkalkulierbar und außerdem würde ein Beitritt die Aufnahmefähigkeit der EU überfordern“, betonte Kurz. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion