Österreichs Ski-Pisten wieder geöffnet – Corona-Auflagen halten Touristen fern

Titelbild
Skifahrer und Sessellifte im alpinen Skigebiet in Sölden in den Otztaler Alpen in Tirol (Österreich).Foto: iStock
Epoch Times24. Dezember 2020

Trotz der Corona-Pandemie haben in Österreich an Heiligabend die mehr als 400 Ski-Stationen des Landes wieder geöffnet. Wie zu Monatsbeginn von der Regierung angekündigt, durfte der Ski-Betrieb am Donnerstag wieder aufgenommen werden – und das obwohl in zwei Tagen ein dritter landesweiter Corona-Lockdown in Kraft tritt.

Die österreichische Regierung argumentiert, als Sport im Freien sei Skifahren ohne Ansteckungsgefahren möglich, wenn die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen würden. Da nicht nur Bars und Restaurants, sondern auch Hotels geschlossen bleiben müssen, bleibt das Ski-Vergnügen praktisch der örtlichen Bevölkerung vorbehalten – und das ohne Après-Ski. Besucher aus Deutschland müssen in Österreich zuerst zehn Tage lang in Quarantäne, so dass Skiausflüge in das Nachbarland unrealistisch sind.

Die Ski-Industrie macht drei Prozent des österreichischen Bruttoinlandsproduktes aus

Der Leiter der Tourismusbehörde im Wintersportort Ischgl, Andreas Steibl, hatte kürzlich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP die Öffnung der Ski-Stationen als „ersten Schritt“ bezeichnet. Er hoffe, dass bald alle Betriebe in den Wintersportorten wieder öffnen dürften. Ischgl war im März in die Schlagzeilen geraten, weil sich dort tausende Urlauber aus Deutschland und anderen europäischen Ländern mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hatten.

Die Ski-Industrie macht drei Prozent des österreichischen Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus und ist in der Politik des Landes gut vernetzt. Viele Wintersportorte kritisieren, dass sich der Betrieb von Pisten und Liften ohne Touristen nicht lohne.

Ski-Orte haben hohe Summen in den Infektionsschutz gesteckt

Sie heben außerdem hervor, dass sie hohe Summen in den Infektionsschutz, etwa in Form von Desinfektionsanlagen für Liftkabinen, Masken für Skifahrer und Apps für Wintersportler zum Meiden von Menschenmassen, gesteckt hätten. Allein Ischgl gab nach eigenen Angaben 700.000 Euro für solche Maßnahmen aus. Der Ort baut seine eigene Corona-Teststation auf und untersucht die Abwässer regelmäßig auf Spuren des neuartigen Coronavirus.

Vor Österreich hatte bereits die Schweiz die Öffnung einiger Ski-Resorts erlaubt. Das Land wird aber hart von der Quarantäneanordnung für Besucher aus Großbritannien und einem Landeverbot für Flugzeuge aus dem Vereinigten Königreich getroffen, da normalerweise viele Briten in der Schweiz Ski-Urlaub machen. Die deutschen Pisten und Lifte bleiben zunächst bis zum 10. Januar geschlossen. (afp)



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