Griechischer Regierungschef Tsipras räumt Wahlniederlage ein: Konservative gewinnen Parlamentswahl

In Griechenland gratulierte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras bereits den Konservativen zum Wahlsieg. Laut Prognosen kommt Kyriakos Mitsotakis mit der Nea Dimokratia auf 39,7 Prozent der Stimmen, die regierende linksgerichtete Syriza-Partei von Tsipras nur auf rund 31,7 Prozent.
Titelbild
Kyriakos Mitsotakis (C) vor einem Wahllokal in Athen, 7. Juli 2019.Foto: ANGELOS TZORTZINIS/AFP/Getty Images
Epoch Times7. Juli 2019

+++ Update +++

20:20 Uhr: Tsipras gratuliert seinem Gegner zur gewonnenen Wahl

Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat seine Niederlage bei der Parlamentswahl am Sonntag eingeräumt. Er habe dem Chef der konservativen Partei Nea Dimokratia, Kyriakos Mitsotakis, bereits telefonisch gratuliert, verlautete am Sonntagabend aus dem Büro des Regierungschefs in Athen. Ersten Hochrechnungen zufolge liegt die Nea Dimokratia mit 39,7 Prozent vor der linksgerichteten Syriza von Tsipras, auf die 31,4 Prozent entfielen.

Die regierende Syriza war bereits bei der Europawahl Ende Mai von den Wählern abgestraft worden. Ministerpräsident Tsipras hatte die für Oktober angesetzten Parlamentswahlen daraufhin vorziehen lassen. Der Finanz- und Schuldenmisere zum Trotz, welche die Eurozone in die größte Krise ihres Bestehens stürzte, hatte sich der heute 44-jährige Syriza-Chef Tsipras vier Jahre an der Regierung gehalten.

2015 war der ehemalige Kommunist an die Macht gekommen und hatte an den Börsen zunächst für Unruhe gesorgt. Mit fast 180 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist die griechische Gesamtverschuldung weiterhin bei weitem die höchste in der Eurozone.

Wahlsieger Mitsotakis hatte im Wahlkampf versprochen, die Wirtschaft Griechenlands zu reformieren und neue Arbeitsplätze abseits des öffentlichen Sektors zu schaffen. Dafür will der 51-Jährige um ausländische Investitionen werben und Steuern für Unternehmen senken.

Auch mit der Vetternwirtschaft, die insbesondere den konservativen Vorgängerregierungen vorgeworfen wurde, will er aufräumen. Der Harvard-Absolvent stammt selbst aus einer regelrechten Politikerdynastie. Sein Vater, Konstantinos Mitsotakis, war bereits griechischer Ministerpräsident und Präsident der ND. Seine Schwester war Außenministerin und Bürgermeisterin von Athen. Im Juni wurde sein Neffe zum Bürgermeister der Hauptstadt gewählt.

18:35 Uhr: Mitsotakis erreichte mehr Wähler als Tsipras

Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen in Griechenland zeichnet sich ein Sieg für Oppositionsführer Kyriakos Mitsotakis und dessen konservative Nea Dimokratia (ND) ab. Nach ersten Prognosen kommt die ND auf 38 bis 42 Prozent der Stimmen.

Die linksgerichtete Syriza-Partei des amtierenden Ministerpräsidenten Alexis Tsipras erreicht zwischen 26 und 31 Prozent.

Der griechische Premierminister Alexis Tsipras sprach ebenfalls zu Pressevertretern, nachdem er gewählt hatte. Foto: Milos Bicanski/Getty Images

Drittstärkste Kraft wird voraussichtlich Kinima Allagis (Kinal) mit 6 bis 8 Prozent. Bei der Wahl gilt eine Drei-Prozent-Hürde, die nach aktuellem Stand sieben Parteien überspringen könnten.

Ursprünglich sollte die Wahl erst im Oktober stattfinden. Allerdings hatte Tsipras die Abstimmung nach dem schwachen Abschneiden seiner Partei bei der Europawahl um drei Monate vorgezogen. (dts)

Die Wahllisten der aktuellen Kandidaten in Athen, 7. Juli 2019. Foto: ARIS MESSINIS/AFP/Getty Images



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