Paris hat den Ratten der Stadt den Kampf angesagt. 1,5 Millionen Euro will die Verwaltung der französischen Hauptstadt zur Bekämpfung der Nager aufbringen, wie Bürgermeisterin Anne Hidalgo in einem Interview mit der Sonntagszeitung "Journal du Dimanche" ankündigte. Die Maßnahme ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans für mehr Sauberkeit in Paris. Die französische Hauptstadt hat große Probleme mit Ratten, die sich unter anderem in berühmten Pariser Parks tummeln. Mit den 1,5 Millionen Euro sollen unter anderem neue Fallen aufgestellt werden. Außerdem soll der untere Teil von Mülleimern mit Holz oder Plexiglas vor den Nagern geschützt werden. Die Sozialistin Hidalgo will Paris mit einem Maßnahmenpaket ganz grundsätzlich sauberer machen. So sollen mehr städtische Reinigungskräfte, Müllmänner und Hygiene-Kontrolleure eingestellt werden. Die Dienstzeiten der Müllabfuhr sollen zudem ausgeweitet werden. Restaurants und andere Einrichtungen müssen künftig mehr Aschenbecher an den Eingängen aufstellen. Straßenreiniger sammeln jährlich in Paris mehr als 150 Tonnen Kippen ein. "Wir bewilligen schon 500 Millionen Euro pro Jahr für Sauberkeit und Abfallmanagement", sagte Hidalgo. "Und die Situation hat sich verbessert." Aber es sei ersichtlich, dass Paris nicht "vollkommen sauber" sei. Sie wolle die Bemühungen verstärken, sagte die Bürgermeisterin - und auch die Pariser in die Verantwortung nehmen: Notwendig sei eine "Beteiligung der Bürger". "Wir müssen mit den Parisern und nicht nur für die Pariser handeln." Hidalgo zog einen Vergleich mit Tokio: Die japanische Hauptstadt sei vollkommen sauber, obwohl es dort nicht einmal Mülleimer gebe. Die Menschen würden ihren Müll vielmehr mit nach Hause nehmen, um ihn dort zu entsorgen. Die Sauberkeit der französischen Hauptstadt sei eine "Top-Priorität", sagte Hidalgo. Die konservative Opposition im Stadtparlament warf der Sozialistin allerdings "Placebo-Maßnahmen" vor, die nicht wirklich etwas ändern würden. (afp)