Parlamentswahl der Kurden im Nordirak gestartet
Ein Jahr nach dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum der Kurden im Nordirak hat in der Autonomieregion am Sonntag die Parlamentswahl begonnen. Die erste Abstimmung über die Volksvertreter nach dem militärischen Sieg gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gilt als richtungsweisend.
Mehr als 3,8 Millionen Wähler sind dazu aufgerufen, die 111 Abgeordneten des Regionalparlaments in der Stadt Erbil aus mehr als 750 Kandidaten zu wählen. Die regierende Kurdische Demokratische Partei (KDP) gilt als Favorit.
Vor einem Jahr hatte der damalige KDP-Chef Massud Barsani ein Unabhängigkeitsreferendum vorangetrieben, bei dem die Menschen in der Region zu mehr als 92 Prozent für eine Abspaltung vom Rest des Landes votierten.
Trotz des klaren Ergebnisses folgten zur Enttäuschung vieler Kurden jedoch keine weiteren Schritte, sondern schwere Verwerfungen mit der Zentralregierung in Bagdad. Die zunächst für den 1. November vergangenen Jahres geplante Parlamentswahl wurde deswegen verschoben. Barsani erklärte seinen Rücktritt vom Amt des kurdischen Präsidenten. (dpa)
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