EZB-Klimaagenda
EZB will „Klimaziele“ von Unternehmen in ihrem Anleiheportfolio festlegen
Die Europäische Zentralbank (EZB) will Klima-Ziele vorgeben, für die Unternehmen, deren Wertpapiere sie hält. Werden die nicht erreicht, drohen nicht näher definierte „Gegenmaßnahmen“.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde dämpft die Erwartung an weitere Zinssenkungen vorerst.
Foto: Frank Rumpenhorst/dpa
Die Europäische Zentralbank (EZB) will die „Klimabilanz“ ihres Anlage-Portfolios verbessern. Dafür plant die Notenbank die Einführung von vorgegebenen Zielen für die Unternehmen, deren Wertpapiere sie über das APP-Programm zum Ankauf von Vermögenswerten und das Pandemie-Notfallankaufprogramm PEPP hält, wie sie am Dienstag mitteilte. Sollte es Abweichungen von den Zielen geben, werde die EZB nicht näher definierte „Gegenmaßnahmen“ ergreifen.
Der EZB-Rat habe beschlossen, „Zwischenziele für die Emissionsverringerung“ festzulegen, erklärte die Notenbank. Die neuen Regeln sollen jedoch erst „in einigen Monaten“ in Kraft treten, wie ein EZB-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte.
Vor der geldpolitischen Straffung hatte die EZB massiv in Unternehmen investiert, um die Wirtschaft, insbesondere während der Corona-Krise, zu stützen. Heute hält sie rund 350 Milliarden Euro an Unternehmensanleihen aus allen Branchen, darunter sind auch einige Firmen aus Bereichen, die viele Schadstoffe emittieren.
Seit 2021 will die EZB nach ihrer offiziellen Linie den „Kampf gegen den Klimawandel“ stärker in ihre geldpolitischen Entscheidungen einbeziehen. Sie erklärte nun, dass sie künftig bei der Erneuerung fälliger Wertpapiere Unternehmen mit weniger Treibhausgasemissionen bevorzugen werde. (afp)
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