Polizei vernimmt Frankreichs Kandidatin für die EU-Kommission

Frankreich will eine Frau in die neue EU-Kommission schicken: Die Vize-Notenbankchefin Sylvie Goulard soll in die mächtige Brüsseler Behörde einrücken. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schlug die 54-Jährige für den Posten vor, wie der Elysée-Palast in Paris am Mittwoch mitteilte. Goulard spricht fließend Deutsch. Sie kennt die künftige Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen noch aus ihrer Zeit als Verteidigungsministerin.
Titelbild
Ihre Wege trennten sich 2017: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und seine damalige Verteidigungsministerin Sylvie Goulard.Foto: Michel Euler/dpa
Epoch Times10. September 2019

Die französische EU-Kommissionskandidatin Sylvie Goulard ist von der Polizei in ihrem Heimatland vernommen worden. Grund sind Vorwürfe, sie habe einen früheren Assistenten auf Kosten des Europaparlaments zum Schein beschäftigt, wie es am Dienstag von Seiten der Ermittler hieß. Auch die EU-Anti-Betrugsbehörde Olaf ermittelt in dem Fall.

Goulard soll Kommissarin für Industriepolitik, Binnenmarkt und Verteidigungsindustrie werden, wie die künftige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag bekannt gab. Allerdings ist ihre Nominierung durch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wegen der laufenden Ermittlungen umstritten.

Die 54-jährige Goulard wurde am Dienstag von Ermittlern der Justizpolizei für Korruptionsbekämpfung in Nanterre westlich von Paris angehört. In ihrer Zeit als EU-Abgeordnete soll sie einen Assistenten zwischen Juli 2014 und Ende Februar 2015 aus Mitteln des Europaparlaments bezahlt haben, ohne dass dieser in der Volksvertretung tätig war.

Wegen der Affäre war Goulard im Juni 2017 nach nur einem Monat vom Amt der Verteidigungsministerin unter Präsident Macron zurückgetreten. Goulard hat inzwischen 45.000 Euro an das EU-Parlament zurückgezahlt, dieses stellte seine Ermittlungen im August ein. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion