Argentinien: Präsidentschaftswahl hat begonnen – Duell zwischen Fernández und Macri erwartet

Vor dem Hintergrund einer schweren Wirtschaftskrise hat in Argentinien die Präsidentschaftswahl begonnen. Präsident Mauricio Macri hofft auf eine zweite Amtszeit. Umfragen sahen zuletzt allerdings seinen Herausforderer Alberto Fernández vorn. 
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Ein Mann geht in der Küstenstadt Mar Del Plata in Mar del Plata, Argentinien, an einem Wahlplakat vorbei.Foto: Spencer Platt/Getty Images
Epoch Times27. Oktober 2019

Vor dem Hintergrund einer schweren Wirtschaftskrise hat in Argentinien die Präsidentschaftswahl begonnen. Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 8.00 Uhr (Ortszeit; 12.00 Uhr MEZ). Der wirtschaftsliberale Präsident des südamerikanischen Landes, Mauricio Macri, hofft auf eine zweite Amtszeit. Als Favorit gilt jedoch der Oppositionskandidat Alberto Fernández.

Die Wahllokale bleiben bis 18.00 Uhr (Ortszeit) geöffnet. Erste Ergebnisse werden rund drei Stunden nach Schließung der Wahllokale erwartet.

Umfragen sahen zuletzt Macris Herausforderer Fernández vorn. Der Mitte-Links-Kandidat aus dem peronistischen Lager tritt gemeinsam mit der früheren Staatschefin Cristina Kirchner an, die Vize-Präsidentin werden will. Bei der Vorwahl zur Präsidentschaftswahl im August hatte Fernández einen Vorsprung von mehr als 15 Prozentpunkten vor Macri.

Sieger bei der Präsidentschaftswahl wird, wer in der Wahlrunde am Sonntag mehr als 45 Prozent der Stimmen auf sich vereinen kann oder mindestens 40 Prozent der Stimmen sowie einen Abstand von zehn Prozentpunkten zum Zweitplatzierten erzielt. Sollte kein Kandidat eine solch klare Mehrheit bekommen, findet am 24. November eine zweite Wahlrunde statt.

Die Argentinier wählen am Sonntag neben dem neuen Präsidenten und Vize-Präsidenten auch die Hälfte der Parlamentarier im Abgeordnetenhaus und ein Drittel der Senatoren neu. Abgestimmt wird zudem über den neuen Gouverneur der Provinz Buenos Aires und den Bürgermeister der Hauptstadt.

Fast 39 Millionen Menschen ab 16 Jahren sind zur Wahl aufgerufen, in Argentinien gilt Wahlpflicht. Bereits ab 20 Uhr am Samstagabend waren landesweit der Verkauf von Alkohol und bestimmte Veranstaltungen in der Öffentlichkeit verboten.

Im Wesentlichen läuft die Präsidentschaftswahl auf ein Duell zwischen dem seit 2015 amtierenden Konservativen Mauricio Macri und seinem Herausforderer Alberto Fernández von den Peronisten heraus.

Fernández wird dabei von der früheren Präsidentin Cristina Kirchner unterstützt, die nun Vizepräsidentin werden will. Fernández hatte bei den Vorwahlen im August, bei denen es offiziell nur darum ging, die aufgestellten Kandidaten zu bestätigen, 47,8 Prozent der Stimmen geholt, der Amtsinhaber Macri nur 31,8 Prozent.

Bei einem solchen Ergebnis am Sonntag wäre noch nicht einmal mehr eine Stichwahl nötig, denn schon im ersten Wahlgang reicht für den Sieg eine relative Mehrheit von 45 Prozent der Stimmen.

Das Ergebnis der Vorwahlen hatte an den internationalen Finanzmärkten bereits Unruhe ausgelöst, der seit Jahren dem Verfall preisgegebene Argentinische Peso hat sprunghaft über 30 Prozent an Wert verloren.

Da half es auch nicht, dass Fernández beteuerte, im Falle eines Wahlsieges die Wirtschaft nicht strenger zu regulieren. Viele Investoren fürchten dennoch einen Protektionismus wie zu Kirchners Zeiten, und das angesichts einer Inflationsrate von rund 50 Prozent.

Die Wahllokale schließen am Sonntag um 18 Uhr Ortszeit (22 Uhr deutscher Zeit), danach wird mit ersten Ergebnissen gerechnet. (afp/dts)



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