Präsidentschaftswahl in Nordzypern: Favorit setzt sich für Wiedervereinigung ein

Nordzypern, der türkische Teil der Insel, wählt einen neuen Präsidenten. Als Favorit gilt Amtsinhaber Akinci, der sich für eine Wiedervereinigung Zyperns einsetzt. Die Türkei unterstützt den Nationalisten Tatar. 
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In einem Wahllokal in Nikosia am 11. Oktober 2020, der Hauptstadt der selbstproklamierten Republik Nordzypern, die international nicht anerkannt wird.Foto: BIROL BEBEK/AFP via Getty Images
Epoch Times11. Oktober 2020

In der türkischen Republik Nordzypern hat am Sonntag die Präsidentschaftswahl begonnen. Gegen Amtsinhaber Mustafa Akinci treten zehn weitere Kandidaten an, darunter der Regierungschef von Nordzypern, Ersin Tatar, und der in der vergangenen Woche zurückgetretene Außenminister Kudret Özersay. Als Favorit gilt Akinci, der sich für eine Wiedervereinigung Zyperns einsetzt. Die Türkei unterstützt den Nationalisten Tatar.

Die rund 750 Wahllokale schließen um 18.00 Uhr Ortszeit, das Ergebnis soll noch am Abend bekannt gegeben werden. Sollte kein Kandidat mindestens die Hälfte der Stimmen erhalten, treten die beiden Führenden in einem zweiten Wahlgang am Sonntag kommender Woche gegeneinander an.

Die Abstimmung findet inmitten eines Streits zwischen der Türkei und den EU-Mitgliedern Zypern und Griechenland über Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer statt. Neben Griechenland und der Türkei erhebt auch Zypern Anspruch auf das Gebiet.

Nordzypern seit 1974 türkisch besetzt

Die Konflikte verschärften sich am Donnerstag, als Nordzypern die seit Jahrzehnten abgeriegelte Stadt Varosha wieder öffnete. Die türkische Armee hatte Varosha abgesperrt, nachdem die griechischen Zyprer wegen des türkischen Einmarsches in Nordzypern 1974 von dort geflohen waren. Die Türkei hält den Nordteil Zyperns seit 1974 militärisch besetzt und erkennt als einziges Land die dortige Republik Nordzypern an.

Die Präsidentschaftswahl war ursprünglich für April angesetzt, wurde jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben. Die Wahlberechtigten standen mit Schutzmasken vor den Wahlkabinen, Bodenmarkierungen wiesen auf die einzuhaltenden Abstände hin. (afp)



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