Profi: Attentäter von Istanbul kämpfte zuvor für IS-Miliz in Syrien

Der mutmaßliche Attentäter in der Silvesternacht in Istanbul hat türkischen Presseberichten zufolge zuvor für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gekämpft. Er soll sehr professionell in der Handhabung von Feuerwaffen gewesen sein.
Titelbild
Blumen vor dem Nachtklub Reina in Istanbul, früh am 1. Januar, nachdem zumindest ein Attentäter 39 erschossen hatte.Foto: YASIN AKGUL/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Januar 2017

Der mutmaßliche Attentäter in der Silvesternacht in Istanbul hat türkischen Presseberichten zufolge zuvor für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gekämpft. Daher scheine er „sehr professionell in der Handhabung von Feuerwaffen gewesen zu sein“, schrieb die Zeitung „Hürriyet“ am Dienstag unter Berufung auf Ermittler. Der konservative „Hürriyet“-Kolumnist Abdulkadir Selvi schrieb, der Angreifer habe Erfahrung im Straßenkampf gehabt und sei „besonders ausgewählt“ worden für den Angriff.

Laut der Zeitung „Habertürk“ benutzte der Angreifer, der am frühen Sonntagmorgen im schicken Istanbuler Nachtclub „Reina“ 39 Menschen erschoss und 69 weitere verletzte, ein Sturmgewehr vom Typ Kalaschnikow. Um keine Zeit beim Wechseln der Magazine zu verlieren, verwendete er demnach doppelte Magazine. Insgesamt habe er mehr als 120 Schuss abgegeben, wovon die wenigsten ihr Ziel verfehlten, hieß es.

Dem allgemein gut informierten „Hürriyet“-Kolumnisten Selvi zufolge wurde der Angreifer inzwischen von den Behörden identifiziert. Laut „Habertürk“ traf der Mann Mitte zwanzig im November in der zentralanatolischen Stadt Konya mit seiner Frau und seinen zwei Kindern ein, um „keine Aufmerksamkeit“ zu erregen. Seine Ehefrau sei unter den zwölf Verdächtigen, die im Zuge der Ermittlungen bisher festgenommen wurden.

Die Behörden äußerten sich bisher nicht zur Identität des Attentäters, verbreiteten aber mehrere Fotos, die ihn unter anderem beim Geldwechseln im konservativen Istanbuler Viertel Laleli zeigen sollen. Der türkischen Presse zufolge soll der Attentäter aus einem Land Zentralasiens stammen und Verbindungen zur IS-Zelle haben, die den tödlichen Angriff auf den Atatürk-Flughafen im Juni verübt haben soll.

Zu dem Anschlag bekannte sich am Montag die IS-Miliz. Sie bezeichnete den Angriff als Vergeltung für die türkische Militärintervention in Nordsyrien. Die türkische Armee versucht dort seit Wochen, die Stadt Al-Bab von den Dschihadisten zu erobern, stößt aber auf erbitterten Widerstand. Laut dem türkischen Generalstab wurden beim Kampf um Al-Bab am Montag 18 IS-Kämpfer getötet. (afp)

 

 



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