Proteste in Teheran wegen Flugzeugabschuss – Trump twittert an Teheran : „Tötet nicht eure Demonstranten“

Nach dem Bekenntnis des Iran zum Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs protestierten hunderte Studenten in Teheran gegen ihre Führung.
Titelbild
Iraner zünden, am 11. Januar 2020, während einer Versammlung vor der Amirkabir Universität in der Hauptstadt Teheran, Kerzen für die Opfer der Ukraine International Airlines Boeing 737  an.Foto: ATTA KENARE/AFP über Getty Images
Epoch Times12. Januar 2020

Nach dem verspäteten Bekenntnis des Iran zum Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeugs haben hunderte Menschen in Teheran gegen die politische Führung protestiert. Die Sicherheitskräfte gingen am Samstagabend mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

Zahlreiche Menschen versammelten sich am Samstagabend vor der Amir-Kabir-Universität in Teheran, um der 176 Opfer des Flugzeugabschusses zu gedenken. Aus dem Gedenken wurde auch ein Protest gegen die Regierung: Die Demonstranten forderten den Rücktritt der für den Abschuss und die anschließende Verschleierung des Vorfalls Verantwortlichen. Am Sonntag war ein großes Polizei- und Milizenaufgebot vor den drei großen Universitäten und an zwei wichtigen Plätzen der Hauptstadt zu sehen.

US-Präsident Trump erklärte sich mit den Demonstranten solidarisch. Die iranische Führung warnte er vor einem gewaltsamen Vorgehen gegen die Demonstranten:

An die Führer des Iran – Tötet nicht eure Demonstranten. Tausende wurden bereits von Ihnen getötet oder gefangen genommen, und die Welt sieht zu. Noch wichtiger ist, dass die USA zuschauen. Schalten Sie Ihr Internet wieder ein und lassen Sie die Reporter frei herum laufen! Stoppen Sie das Töten Ihres großen iranischen Volkes!

Ein Detail: Auf Twitter war zu sehen, dass die meisten Iraner dabei nicht über die israelische und amerikanische Flagge liefen, die auf der Straße aufgezeichnet war.

Spannungen wegen der kurzzeitigen Festnahme des britischen Botschafters

Für diplomatische Spannungen sorgte die kurzzeitige Festnahme des britischen Botschafters Rob Macaire in Teheran. Macaire wies Berichte iranischer Nachrichtenagenturen zurück, wonach er sich an den Protesten beteiligt und diese mit provoziert habe. Er sei zu einer „Veranstaltung gegangen, die als Trauerwache für die Opfer der Tragödie von Flug PS752 angekündigt war“, erklärte er auf Twitter.

Der britische Außenminister Dominic Raab sprach von einem „eklatanten Verstoß gegen internationales Recht“. Ähnlich äußerten sich das US-Außenministerium sowie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Irans Vize-Außenminister Abbas Aragtschi erklärte später, Macaire sei zunächst als „ausländischer Teilnehmer an einer illegalen Versammlung“ festgenommen worden, nach Überprüfung seiner Identität aber wieder freigekommen. (afp)



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