Putschversuch im Sudan – Regierungsmitglieder festgenommen

Titelbild
Sudanesische Kämpfer.Foto: SAMIR BOL/AFP via Getty Images
Epoch Times25. Oktober 2021

Im Sudan hat es am Montag offenbar erneut einen Putschversuch gegeben. Nach wochenlangen Spannungen zwischen dem Militär und der zivilen Übergangsregierung haben im Sudan Bewaffnete mehrere führende Regierungsmitglieder festgenommen. Die Festnahmen hätten in ihren Häusern stattgefunden, hieß es aus Regierungskreisen am Montag. Wie AFP-Journalisten berichteten, wurde das Internet im ganzen Land abgeschaltet.

In der Hauptstadt Khartum versammelten sich Demonstranten und blockierten Straßen. In den vergangenen Wochen war es in dem afrikanischen Land immer wieder zu Protesten verschiedener Gruppen gekommen. Dabei war von einer Seite die Einsetzung einer zivilen Regierung, von der anderen die Absetzung der amtierenden Übergangsregierung durch das Militär gefordert worden.

Im Sudan hatte nach dem Sturz des autoritären Langzeit-Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 ein sogenannter Souveräner Rat die Regierungsgeschäfte übernommen, in dem sich Militärs und Zivilisten die Macht teilen. Seitdem befindet sich das Land in einer fragilen Übergangsphase, die 2023 mit der Einsetzung einer zivilen Regierung enden sollte. Eine hohe Inflation, wirtschaftliche Schwierigkeiten und tiefe politische Spaltungen verschärfen die Lage.

In den vergangenen Monaten hatte die amtierende Übergangsregierung eine Reihe von Wirtschaftsreformen auf den Weg gebracht, um sich für einen Schuldenerlass des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu qualifizieren. Im Zuge der Reformen wurden unter anderem die staatlichen Subventionen für Treibstoff gekürzt. Auch andere Maßnahmen führten zu massiven Vertrauensverlusten in die Übergangsregierung. (dts/afp/oz)



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