Paris, 23. Protesttag: Randale bei Gelbwesten-Protesten + LIVE Video vom Samstag

Dass Autos samstags in Paris in Flammen aufgehen - das überrascht schon fast niemanden mehr. Doch am Osterwochenende sorgt ein anderer Vorfall bei den "Gelbwesten"-Protesten für Entrüstung.
Titelbild
Ein Foto von der Gelbwesten-Demonstration am 20. April 2019.Foto: BORIS HORVAT/AFP/Getty Images
Epoch Times22. April 2019

Bei Demonstrationen der regierungskritischen „Gelbwesten“ ist es in der französischen Hauptstadt Paris auch am Osterwochenende wieder zu Ausschreitungen gekommen. Sicherheitskräfte nahmen in Paris mehr als 200 Menschen fest. Seit fünf Monaten protestieren die „Gelbwesten“ für mehr soziale Gerechtigkeit und niedrigere Steuern.

Für große Empörung sorgte ein Video mit Suizid-Aufrufen an die Polizei, welches ein Journalist während der Proteste am Samstag veröffentlichte. Die Staatsanwaltschaft leitete am Sonntag eine Untersuchung wegen Beleidigung von Amtspersonen ein.

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Frankreich ist derzeit alarmiert wegen einer extrem hohen Zahl von Suiziden in den Reihen der Polizei. Innenminister Christophe Castaner hatte jüngst eine bessere psychologische Betreuung der Beamten angekündigt.

Auf dem Video des Journalisten Lucas Burel ist der Aufruf „Bringt euch um“ zu hören. Burel schreibt dazu, einige Demonstranten hätten das in Richtung der Polizei gerufen. Zahlreiche französische Politiker verurteilten den Vorfall. Innenminister Castaner sprach von einer „Schande“. Die Bewegung der „Gelbwesten“ demonstriert seit Mitte November gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron.

Am Place de la Republique during a, 20. April 2019. Foto: ZAKARIA ABDELKAFI/AFP/Getty Images

Demonstrationsverbot an Notre-Dame und den Champs-Élysées

In Paris waren am Samstag rund um die Kathedrale Notre-Dame und die Champs-Élysées keine Proteste erlaubt. Auf der Prachtmeile war es immer wieder zu heftigen Ausschreitungen gekommen.

Die Anhänger der „Gelbwesten“ sammelten sich schließlich auf dem Platz der Republik im Osten der Stadt. Es kam erneut zu Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften – Fahrzeuge und Autos gingen in Flammen auf.

Protestmarsch in Bordeaux, 20. April 2019. Foto: MEHDI FEDOUACH/AFP/Getty Images

Für das Osterwochenende hatten einige Führungsfiguren der zersplitterten Bewegung zu heftigen Protesten aufgerufen.

Ärger gab es bei einigen Anhängern der Bewegung über die hohen Spenden, die für den Wiederaufbau der bei einem Brand schwer beschädigten Kathedrale Notre-Dame zusammenkamen.

In Bordeaux, 20. April 2019. Foto: MEHDI FEDOUACH/AFP/Getty Images

Wieviele Menschen unterwegs waren, wird unterschiedlich behauptet

Behördenangaben zufolge gingen 27.900 Menschen in ganz Frankreich auf die Straße, davon 9000 in Paris. Die „Gelbwesten“ machten deutlich höhere Angaben. Eine Woche zuvor hatten etwas mehr Anhänger, 31.000, demonstriert. Allerdings hat sich die Zahl für Paris fast verdoppelt.

In Paris wurde am 20. April 2019 am Place de la Republique demonstriert. Foto: LIONEL BONAVENTURE/AFP/Getty Images

Journalisten beklagten, dass während der Demonstrationen am Samstag Reporter festgenommen worden seien. „Zwei unabhängige Journalisten festgenommen und mehrere andere im Visier von Hartgummigeschossen, obwohl sie eindeutig als Presse identifiziert wurden“, teilte die Organisation Reporter ohne Grenzen mit.

„Wenn Journalisten festgenommen werden – was passieren kann -, werden sie natürlich nicht in ihrer Eigenschaft als Journalisten festgenommen, sondern wegen der festgestellten Straftaten“, sagte Innenminister Castaner der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Weitere Bilder

Ein brennendes Motorrad am 20. April 2019. Foto: ANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP/Getty Images

Anti-Riot Polizei (ähnlich der SEK) am Place de la Republique am 20. April 2019 in Paris. Foto: ANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP/Getty Images

Tränengas am Place de la republique. Foto: LIONEL BONAVENTURE/AFP/Getty Images

Ein Polizist richtet während der Demonstration am 20. April 2019 eine Waffe mit 40 Millimeter langen Gummigeschossen LBD (LBD 40) auf Demonstranten. Foto: ZAKARIA ABDELKAFI/AFP/Getty Images

(dpa/ks)



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