Rekordzahl an Flüchtlingen auf griechischer Insel Lesbos angekommen

Laut Behörden und Hilfsorganisationen kamen die Menschen am Donnerstagabend auf 13 Schiffen aus der Richtung Türkei. An Bord waren demnach 540 Flüchtlinge, darunter 240 Kinder.
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Im Migrantencamp Moria auf Lesbos, 2017.Foto: LOUISA GOULIAMAKI/AFP/Getty Images
Epoch Times30. August 2019

Die Ankunft einer Rekordzahl von über 500 Flüchtlingen auf Lesbos hat die griechischen Behörden am Freitag vor neue Herausforderungen gestellt. Diplomatenkreise sprachen von einem „nie dagewesenen Anstieg“ der Flüchtlingszahlen. Griechenland habe wegen der immer schwierigeren Unterbringung der Geflüchteten die Europäische Union kontaktiert und den türkischen Botschafter einbestellt, hieß es. Die steigenden Flüchtlingszahlen seien „hauptsächlich von europäischem Interesse“.

Laut Behörden und Hilfsorganisationen kamen die Menschen am Donnerstagabend auf 13 Schiffen aus der Richtung Türkei. An Bord waren demnach 540 Flüchtlinge, darunter 240 Kinder. Sie seien in das bereits überfüllte Flüchtlingscamp Moria gebracht worden. Laut der Organisation Ärzte ohne Grenze hielten sich dort bereits zuvor 11.000 Menschen auf, obwohl das Camp nur Platz für bis zu 3000 Menschen habe.

Nach Angaben aus Diplomatenkreisen bestellte Außenminister Nikos Dendias am Freitag den türkischen Botschafter in Athen ein, um ihm „seine starke Unzufriedenheit“ mitzuteilen und ihn an die Verpflichtungen der türkischen Regierung gemäß dem im März 2016 vereinbarten EU-Türkei-Abkommen zu erinnern.

„Die Inseln haben ihre Grenzen erreicht“, sagte Alexandros Konstantinou, Anwalt einer griechischen Hilfsorganisation. Der Internationalen Organisation für Migration (OIM) zufolge wurden in der ersten Augusthälfte bereits „3250 Ankünfte“ auf den fünf Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos registriert, während die Zahlen für den gesamten Monat Juli bei 5520 und im Januar bei 2079 lagen.

Die griechische Regierung bestätigte einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Am Freitag seien Regierungssitzungen abgehalten worden, um über Maßnahmen zu beraten, hieß es aus einem Ministerium.

Ankara und Brüssel hatten sich im März 2016 auf ein Abkommen geeinigt, das die illegale Einwanderung von zumeist syrischen Flüchtlingen über die Türkei nach Europa einschränken sollte. Dafür sagte die EU der Türkei Milliardenhilfen für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Millionen Syrien-Flüchtlingen zu.

(afp)



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