Roskilde (DK): Wenn morgens 5 Uhr der Muezzin ruft – Aktivisten protestieren vor Bürgermeisterin-Haus gegen Moschee-Bau

Mit einem ungewöhnlichen Protest machten Gegner eines islamischen Moscheeprojektes im dänischen Roskilde auf sich aufmerksam. Sie statteten der Bürgermeisterin morgens um 5 Uhr einen Besuch ab, um ihr offenbar den praxisnahen Effekt des morgendlichen Rufs des Muezzins zu verdeutlichen.
Titelbild
Früher rief der Muezzin ohne Lautsprecher vom Minarett aus zum Gebet (Gemäde, Jean-Leon Gerome, 1879). In modernen Zeiten wird dies per Lautsprecheranlage in die Umgebung übertragen. Anti-Islamisierungs-Aktivisten (rechts) protestierten in Roskilde (DK) vor dem Haus der Bürgermeisterin gegen den Bau einer Moschee mit Minarett.Foto: Wikipedia / Screenshot Youtube
Von 24. Juli 2017

Die alte dänische Königsstadt Roskilde – nach der Sagengestalt König Roar (Roars Kilde = Roars Quelle) liegt auf der Insel Sjaelland (Seeland), rund 30 Kilometer westlich der Hauptstadt Kopenhagen.

Eines Morgens gegen 5 Uhr, ertönten ungewöhnliche Klänge vor dem Wohnhaus der sozialdemokratischen Bürgermeisterin Joy Mogensen. Aus den Lautsprechern eines Ghetto-Blasters ruft der Muezzin zum morgendlichen Gebet …

https://www.youtube.com/watch?v=fGbA-MOPKes

Die Gruppe „Stoppt die Islamisierung Dänemarks“ wollte der Bürgermeisterin offenbar einen bizarren Vorgeschmack auf Kommendes geben, nachdem erstmals in Dänemark der Bau einer Moschee mit Minarett von der Stadtregierung Roskilde genehmigt wurde.

Dort soll, so „RT“, in Zukunft auch der Ruf zum Gebet, per Lautsprecher verstärkt, erschallen.

Die Gruppe plant weitere Aktionen, u.a. für Parlamentarier, die sich gegen ein Gesetz für Minarett-Verbote ausgesprochen haben. Auch sie sollen frühmorgens zum Gebet gerufen werden.

https://www.youtube.com/watch?v=aHhx8ALSbng

 

Von morgens bis nachts

Laut „Wikipedia“ wird der Ruf des Muezzins zum Gebet fünfmal am Tag erklingen, erstmals bei Sonnenaufgang, also in Roskilde derzeit kurz nach 5 Uhr. Weitere Einheiten folgen mittags, nachmittags, kurz nach Sonnenuntergang und es endet mit einem Nachtgebet.

Israel verabschiedete „Muezzin-Gesetz“

In Israel gibt es seit Februar 2017 ein Gesetz „zur Verhinderung von Lärm durch öffentliche Lautsprechersysteme in Gebetshäusern“, bekannt auch als Muezzin-Gesetz. Demnach ist es verboten, zwischen 23 Uhr und 7 Uhr morgens, die Gegend mit Lautsprecherdurchsagen von Gebetshäusern zu beschallen. Direkt betroffen davon ist der Morgenruf des Muezzin bei Sonnenaufgang.

Der arabisch-israelische Parlamentsabgeordnete Ayman Odeh sieht in dem Gesetz „rassistische Hetze gegen eine nationale Minderheit“ gegeben. Es gehe gar nicht um Lärm oder Lebensqualität, berichtete der „ORF“ im Februar. Andere gehen in ihrer Deutung des Muezzin-Rufs noch über den Lärm-Aspekt hinaus. Ihrer Ansicht nach gebe es einen angeblichen Missbrauch der Lautsprecher für Hassbotschaften, wie es ein Artikel des Schweizer „SRF“ beschrieb.



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